Apple macht weitere 7 Milliarden US-Dollar Schulden

Um Aktien zurückzukaufen und Dividenden zu zahlen, hat Apple wieder einen Bond aufgelegt. Die Summe ist für Apple-Verhältnisse diesmal eher moderat.

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(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Apple begibt zum wiederholten Mal eine mehrere Milliarden US-Dollar schwere Anleihe. Wie das Unternehmen Ende voriger Woche in einem Börsenprospekt mitteilte, geht es diesmal um eine Gesamtsumme von 7 Milliarden Dollar, geteilt in insgesamt sechs Tranchen

Sie laufen zwischen 2020 und 2027 aus und bieten unterschiedlich reichhaltige Zinsen, die zur Ausgabe auf maximal 3,2 Prozent (Yield-Angabe) hochgehen. Bookrunner sind die Bankhäuser Goldman Sachs, J.P. Morgan, Wells Fargo, Deutsche Bank sowie Merrill Lynch, Pierce, Fenner & Smith.

Zweck der neuen Milliardenschulden dürfte die Zahlung von Dividenden an Aktionäre sowie der Rückkauf von Aktien sein – zumindest gab Apple dies bei früheren Bonds an. Das Unternehmen hat eigentlich genug Geld für beides. Der Barmittelbestand schwoll erst kürzlich auf über 250 Milliarden Dollar an. Allerdings lagert über 90 Prozent dieser Summe im Ausland. Apple müsste das Geld zunächst in die USA überführen, was dann eine Abschlagsteuer in Höhe von 35 Prozent bedingen würde. Diese will der der Konzern nicht zahlen, weshalb er lieber – steuermindernd – Schulden aufnimmt. Apple hatte sein Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm erst kürzlich nochmals gesteigert. Bis 2019 will das Unternehmen 300 Milliarden Dollar an Aktionäre zurückführen.

Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat angekündigt, die Steuerlast für die Repatrierung von Auslandsgewinnen signifikant zu drücken. Entsprechend müsste Apple dann künftig keine Schulden mehr machen. Aktuell wird eine Quote in Hohe von nur noch 10 Prozent diskutiert. Dass Apple sich auf derartiges vorzubereiten scheint, lässt sich daran ablesen, dass der Konzern dieses Mal keine neuen Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren begibt. Analysten wünschen sich, dass Apple bei einer Repatriierung eine Sonderdividende zahlt. (bsc)