"Statistisch gesehen": Der unaufhaltsame Anstieg der Rundfunkgebühren

Auf manche Dinge kann man sich einfach verlassen. Zum Beispiel auf den nahezu konstanten Anstieg der Beiträge für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland, wie die Infografik von heise online und Statista zeigt.

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"Statistisch gesehen": Der scheinbar unaufhaltsame Anstieg der Rundfunkgebühren
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Mit 2 DM Rundfunkgebühr fing es nach Gründung der Bundesrepublik an, 1954 kamen dann 5 DM Fernsehgebühr für Besitzer eines TV-Geräts dazu. Darauf folgten 16 Jahre stabile Gebühren und seit 1970 kennt die Abgabe für die Öffentlich-Rechtlichen fast nur einen Weg: nach oben. Aktuell sind es bis 2020 je 17,50 Euro monatlich, die von 44,7 Millionen Beitragskonten fließen, wie die Grafik von Statista und heise online zeigt. Rund 22 Fernseh-, 67 Radiosender und eine Vielzahl von Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern sowie Pensionszahlungen werden daraus finanziert. Dabei liegen die Kosten für diesen ganzen Apparat laut einer Studie des Finanzministeriums von 2014 weit über dem internationalen Durchschnitt.

"Statistisch gesehen"

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Die von der GEZ für Empfangsgeräte eingezogene Rundfunkgebühr war 2013 auf die aktuelle Abgabenform umgestellt worden, die nunmehr pauschal für jeden Haushalt und Betriebsstätten fällig wird. Zuvor gab den Ausschlag, ob und wieviele Geräte vorhanden waren. Die Einnahmen stiegen daraufhin um rund 500 Millionen Euro auf mehr als 8 Milliarden Euro pro Jahr. Der sonst stufenförmige Anstieg des Beitragssatzes blieb danach aus, stattdessen ging es sogar abwärts: Im März 2014 hatten die Länderchefs den Beitrag wegen der gestiegenen Einnahmen um 48 Cent auf die aktuelle Höhe gesenkt – ein Novum in der Geschichte der Öffentlich-Rechtlichen.

Das war wohl nur ein Ausreißer, die nächste Stufe ist schon in Sicht. Die ARD gab jüngst bekannt, dass ihr nun bis 2020 rund 139 Millionen Euro fehlten. Ursache dafür sei neben wohl sinkenden Werbeerträgen etwa beim WDR, dass die Zahl der beitragspflichtigen Haushalte kleiner sei als angenommen. Der Chef der Kommission für den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender (KEF), Heinz Fischer-Heidlberger, sagte bereits, dass es wohl eine Beitragserhöhung in einer "ungewohnten Größenordnung" geben müsse. Er erwartet eine Erhöhung von mindestens einem Euro, also 18,50 Euro oder mehr ab 2021.

(Bild: heise online/Statista)

(axk)