Apple kauft Firma für künstliche Intelligenz

Wird Apples Sprachassistent Siri bald schlauer? Mit dem Kauf der AI-Firma Lattice will Apple den Kampf gegen Google Home, Amazon Echo und Samsung Bixby auf lange Sicht gewinnen.

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Siri an Bord

Sprachassistenten wie Siri wirken oft etwas hölzern. Künstliche Intelligenz soll das verbessern.

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Michael Link

Apple bestätigte den Kauf von Lattice Data, einer kalifornischen Firma, die sich mit der Auswertung unstrukturierter Daten befasst. Sie hatte jüngst mit Angeboten, die künstliche Intelligenz digitaler Assistenten wie Amazon Alexa und Samsung Bixby verbessern zu wollen, wohl Apple auf sich aufmerksam gemacht.

Als Kaufpreis wurden 200 Mio. US-Dollar genannt, 20 Ingenieure der Firma sind ebenfalls zum neuen Mutterschiff übergewechselt. Lattice Data wurde 2015 als kommerzieller Ableger des Uni-Stanford-Projektes DeepDive gegründet und sammelte nach der Gründung rund 20 Mio. US-Dollar von Kapitalgebern ein.

Sprachassistenten wie Siri benötigten eigentlich strukturiert vorliegende Daten, etwa für die Abfrage von Wetterdaten oder einer Adresse aus dem Kontaktverzeichnis. Bei Daten, die unstrukturiert vorliegen – das sind nach Angaben der Stanford-Forscher etwa 70 Porzent – gelingt der Zugriff zurzeit nicht so, dass ein Sprachassitent davon profitieren und beispielsweise Anfragen nach einer E-Mail mit einem bestimmten Inhalt finden könnte.

Kurzfristig erwarten Experten vom Kauf der AI-Firma allerdings noch keine Auswirkungen auf Apples Sprachassistenten. Apple äußerte sich, wie zu erwarten war, nicht weiter zu der Übernahme. Es sind also auch andere Zwecke denkbar, etwa der Einsatz in der Mustererkennung bei autonomen Autos. Immerhin hat DeepDive schon geholfen, Übersicht in großen Faktensammlungen der Paläontologie zu bringen. (mil)