Erweiterte Realität soll Chirurgen helfen

Forscher arbeiten an AR-Systemen, die Ärzten in ihrer täglichen Arbeit beistehen sollen.

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Erweiterte Realität soll Chirurgen helfen
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Mehrere Firmen arbeiten an Verfahren, Augmented-Reality-Technik wie Microsofts HoloLens in den Gesundheitsbereich zu holen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("AR für den OP"). Den Anfang machte bereits im vergangenen Jahr ein Forscherteam an der Duke University, das die AR-Brille nutze, um Hirnchirurgen bei Operationen zusätzliche Informationen in Echtzeit einzublenden.

Die Softwarefirma Scopis hat ein Programm entwickelt, das Ärzten bei Operationen am Rückenmark helfen soll. Es kann Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren ins Gesichtsfeld eines Chirurgen projizieren. Zudem ist es möglich, sich in Simulation anzeigen zu lassen, wie Schrauben zur Reparatur von Wirbeln eingesetzt werden müssen, um bei ihrer Einsetzung keine Fehler zu machen.

Ein weiteres AR-Projekt kommt von der Firma Cambridge Consultants, die plant, Chirurgen 3D-Visualisierungen von Kernspin- oder CT-Aufnahmen auf die Brille zu spielen, die die Organe des Patienten zeigen. Die Idee: Ärzte könnten minimal invasive Operationen mit direkt vor ihren Augen befindlichen Zusatzinformationen durchführen, was die Entscheidungsfindung bei komplexeren Prozeduren erleichtern soll. Das fertige System könnte Chirurgen auch warnen, wenn sie sich empfindlichen Körperbereichen zu stark annähern oder weniger erfahrene Ärzte anleiten.

Probleme gibt es bislang aber noch bei der genauen Platzierung von AR-Bildern auf dem Körper. Die Technik ist noch nicht genau genug, um die im chirurgischen Bereich notwendige Feinheit zu erlauben. Fragt sich zudem, ob Patienten der neuen Technik vertrauen werden – und ob Mediziner sie überhaupt nutzen wollen. Shafi Ahmed, Chirurg am Royal London Hospital, ist sich da nicht sicher. Derzeit seien AR-Systeme noch nicht vertrauenswürdig genug, sagte er dem "New Scientist".

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)