Lösegeldforderung an Disney: Pirates of the Caribbean 5 angeblich von Hackern geklaut

Lösegeldmaschen haben anscheinend Hochkonjunktur. Zahle oder dein Material wird nicht entschlüsselt. Zahle oder dein Material wird ins Internet gestellt und dafür zerstückelt.

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Lösegeldforderung an Disney: Pirates of the Caribbean 5 angeblich von Hackern geklaut

Johnny Depp als Jack Sparrow

(Bild:  Disney)

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Der neue Kinofilm von Jerry Bruckheimer – der fünfte Teil der "Pirates of the Caribbean"-Reihe – soll angeblich von Hackern kopiert worden sein, die den Film nun auch für die Erpressung von Lösegeld einsetzen. Das berichten zumindest einige US-Medien, darunter auch der Hollywood-Reporter.

Demzufolge habe Walt Disneys CEO Robert Allen Iger (kurz Bob Iger) am Montag gegenüber ABC-Mitarbeitern bestätigt, dass Hacker tatsächlich für einen Film Lösegeld verlangen, Disney sich aber weigere zu zahlen. Ob es sich dabei tatsächlich um den fünften Teil des Piratenfilms handelt, wollte er indes nicht bestätigen. Da Disney mehrere Filme in der Pipeline hat, könnte es sich beispielsweise auch um "Cars 3" handeln, munkelt der Hollywood-Repoter. Das Online-Portal für Film und Fernsehen Deadline will aber herausgefunden haben, dass es sich bei dem geklauten Gut tatsächlich um den Piratenstreifen handelt.

Angeblich drohen die Diebe damit, zunächst fünf Minuten des Films zu veröffentlichen und danach häppchenweise 20-Minuten-Abschnitte bis Disney endlich zahlt. Gezahlt werden solle in Bitcoins. Laut Iger würde nun das FBI mit dem Konzern in dem Fall zusammenarbeiten.

Die Geschichte erinnert an den erst kürzlich bekannt gewordenen Erspressungsversuch, der den Videodienst Netflix getroffen hat. Kriminelle hatten sich zehn Folgen der fünften Staffel der Erfolgsserie "Orange is the New Black" beschafft, die erst ab dem 9. Juni auf Netflix erscheinen sollten. Die Folgen landeten im Netz, ursächlich, weil Netflix nicht auf den Erpressungsversuch eingegangen sei.

Das Material soll laut Netflix bei einem kleinen Unternehmen in Los Angeles abhanden gekommen sein. Der Streamingdienst hatte das Material zur Nachbearbeitung an die Firma Larson Studios geschickt, die von etlichen großen Fernsehstudios benutzt wird, erklärte Netflix. Dort sollen die Hacker nicht nur "Orange is the New Black", sondern auch andere Formate geklaut haben. Im Fall des Piratenfilms wird über einen ähnlichen Vorgang spekuliert. Die größeren Produktionsfirmen hätten sich besser gegen Hackerangriffe abgesichert, nicht aber die kleineren Unternehmen, die etwa in der Postproduktion tätig sind, heißt es etwa von Deadline. (kbe)