Gear VR: Zenimax verklagt Samsung wegen angeblichen Ideenklaus

Zenimax klagt gegen Samsung. Der Vorwurf: Samsung habe vom Ideenklau seitens John Carmack gewusst und sein VR-Headset dennoch unverändert angeboten.

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Gear VR: Zenimax verklagt Samsung

Gear VR

(Bild: Samsung)

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Von
  • Denise Bergert

Zenimax hat am vergangenen Freitag bei einem Gericht in Texas Klage gegen den südkoreanischen Elektronik-Konzern Samsung eingereicht. Samsung wird in der Klageschrift die widerrechtliche Verwendung von Firmengeheimnissen, unfairer Wettbewerb und ungerechtfertigte Bereicherung vorgeworfen. Samsung selbst hat sich zu der Klage bislang nicht öffentlich geäußert.

Zenimax bezieht sich in der Klage auf einen Rechtsstreit zwischen Zenimax und dem mittlerweile zu Facebook gehörenden VR-Headset-Entwickler Oculus. Der Medienkonzern argumentiert, dass die Gear-VR-Technik auf Oculus und folglich auch auf dem geistigen Eigentum von Zenimax basiere.

Dieses geistige Eigentum sei von Oculus, Oculus-Gründer Palmer Luckey und id-Software-Chef John Carmack durch Verletzung eines NDA, der Zenimax-Copyrights und Carmacks Betriebsvereinbarung widerrechtlich erworben worden. In der Beschwerde heißt es weiter, dass Samsung Teile der VR-Technik von Zenimax in seiner Gear VR genutzt habe und auch weiterhin nutze. Da der Rechtsstreit zwischen Oculus und Zenimax öffentlichkeitswirksam gewesen sei, unterstellt Zenimax Samsung, das Unternehmen wisse genau, dass sein VR-Headset teilweise auf Zenimax-Technik basiere. Zenimax verlangt von Samsung daher Schadenersatz und stellt einen Unterlassungsanspruch auf die Verwendung seiner VR-Technik im Gear-VR-Headset.

Zenimax wirft John Carmack außerdem vor, den ehemaligen Zenimax-Mitarbeiter Matt Hooper zu id Software gebracht zu haben, um einen geheimen Plan für Mobile-VR zu entwickeln. Dieser Plan wurde den Mutmaßungen zufolge später Samsung unterbreitet. Samsungs Gear VR basiere dadurch teilweise auf dem selben Code wie Oculus Rift. Dieser Code sei von John Carmack nach der Übernahme von id Software durch Zenimax als Mitglied des Zenimax-Teams entwickelt worden. Später habe er die Software ohne das Wissen von Zenimax zu Oculus gebracht.

Der Rechtsstreit zwischen Zenimax und Oculus entbrannte, während Samsungs Gear VR noch in der Entwicklung war. Zenimax behauptet, Samsung habe gewusst, dass die fragliche VR-Technik auch in seiner Gear VR benutzt werde. Dennoch habe der Konzern sein Headset weiterentwickelt und schließlich auf den Markt gebracht.

Carmack wurde Im Rechtsstreit zwischen Oculus und Zenimax von den Vorwürfen des Diebstahls von geistigem Eigentum freigesprochen. Wegen der Verletzung eines Geheimhaltungsabkommens und der Urheberrechte von Zenimax wurde Oculus jedoch zu einer Strafe in Höhe von 500 Millionen US-Dollar verurteilt. Carmack versucht nun derzeit in einem anderen Verfahren, eine nach der Übernahme von id Software durch Zenimax noch fällige Restsumme von 22,5 Millionen US-Dollar zu erstreiten. (anw)