Capture One Pro 10 - Mehr Leistung für die Raw-Entwicklung

Für viele überraschend stellte Phase One bereits im Dezember 2016 die zehnte Version seines Raw-Entwicklers Capture One vor. Auch für lang jährige Nutzer stellt sich die Frage: Lohnt das Upgrade von Version 9 nach gerade mal einem Jahr? Wir haben die wichtigsten Neuerungen für Sie getestet.

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Sascha Erni
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Die Dänen von Phase One haben für Capture One Pro 10 sowohl die Engine als auch den Katalog-Code komplett überarbeitet. Capture One ist damit zu einem der schnellsten Raw-Entwickler geworden, sowohl was die Arbeit mit Katalogen als auch die Bildbearbeitung und Ausgabe der Fotos betrifft. Voraussetzung für die Leistungssteigerung ist jedoch ein Rechner mit einer halbwegs aktuellen Grafikkarte – noch mehr als in früheren Versionen setzt Capture One Pro 10 für praktisch alle Werkzeuge und Arbeitsschritte auf GPU-Beschleunigung mittels OpenGL. Die GPU-Beschleunigung ist standardmäßig aktiviert; Capture One merkt jedoch beim Programmstart, ob die Grafikkarte überhaupt dafür geeignet ist. Ein Experimentieren wie in früheren Versionen fällt also weg: Wenn Sie von der GPU-Beschleunigung profitieren könnten, dann ist sie auch automatisch eingeschaltet – kann aber auf Wunsch deaktiviert werden.

Bei den Katalogfunktionen – besonders deren Geschwindigkeit und Stabilität – hat Capture One Pro 10 endlich zur Konkurrenz von Adobe aufgeschlossen. Egal, ob Sie Ihr Bilderarchiv auf der Systemplatte, einem externen Datenträger oder im Heimnetzwerk verwalten möchten, Capture One arbeitet beim Öffnen größerer Sammlungen endlich ohne ewige Denkpausen und drehende Mauskreisel. Es ist ärgerlich, dass der Katalogumbau der neuen Version vorbehalten bleibt. Im direkten Vergleich zwischen Ver sion 9 und Version 10 fragt man sich, ob die Katalogfunktionen des Vorgängers als Witz gedacht oder tatsächlich als ernsthaftes Arbeitswerkzeug vorgesehen waren.