IT-Branche übt sich vor der CeBIT in Optimismus

Ein dominierendes Thema der weltweit größten Computer-Messe soll die Sicherheit im E-Commerce werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Wenige Wochen vor Beginn der weltgrößten Computer-Messe CeBIT (22. bis 28. März) in Hannover üben sich die Branchenbeobachter schon einmal in Optimismus. Obwohl sich erste Gewitterwolken – etwa Massenentlassungen bei solchen Giganten wie Motorola, Turbulenzen bei den Telecoms oder die Flaute im PC-Geschäft – am sonst so strahlenden Wachstumshorizont der Computerbranche zeigen, gehen die Auguren einhellig davon aus, dass der Markt auch in diesem Jahr wieder hohe Zuwächse verbuchen wird. Weltweit soll der ITK-Markt (Informationstechnik, Telekommunikation, Hard- und Software, Services) nach einer Studie des European Information Technology Observatory (EITO) in diesem Jahr um knapp zehn Prozent auf 3,7 Billionen Mark wachsen. Den Löwenanteil streichen die USA mit 36 Prozent ein, Europa (ohne Deutschland) mit 22,9 Prozent, Japan mit 11 Prozent und Deutschland mit 5,7 Prozent.

Ein entscheidender Motor wird nach Ansicht von Willi Berchtold, Vizepräsident des deutschen Branchendachverbandes BITKOM, der elektronische Handel sein: "Allen Unkenrufen zum Trotz wird die Entwicklung des E-Commerce mit aller Vehemenz und Macht weitergehen", sagt Berchtold. In Deutschland rechnet er für 2004 mit einem E-Commerce-Umsatz von 800 Milliarden Mark. BITKOM-Geschäftsführer Bernhard Rohleder weist auf die größte Herausforderung bei E- und M-Commerce hin: die sichere Verschlüsselung im Zahlungsverkehr. Rohleder: "Die Lösungen sind vorhanden. Aufgabe der Industrie ist es, die Sicherheitslösungen ständig weiter zu entwickeln sowie Komponenten und Produkte zu Kompaktlösungen zusammenzuführen. Das wird ein dominierendes Thema der CeBIT werden."

Auch das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) sieht durch den E-Commerce und dessen mobile Tochter M-Commerce stark wachsende Chancen für Software-Entwickler. In Deutschland gebe es jetzt schon rund 20.000 Unternehmen, die sich mit der Software-Entwicklung beschäftigen, Tendenz steigend, meint das Institut.

Die CeBIT selbst glänzt in diesem Jahr wieder mit neuen Rekorden: Mehr als 8.000 Aussteller aus 60 Ländern haben gemeldet und erwarten nun auf 422.000 Quadratmetern Fläche in 26 Hallen einen Besucherstrom, der wohl erstmals die Zahl von 800.000 Gästen übertreffen wird. Die Tageskarte kostet in diesem Jahr im Vorverkauf 60 Mark, an der Tageskasse 65 Mark. Für eine Dauerkarte müssen im Vorverkauf (unter anderem bei allen großen DB-Reisezentren) 130 Mark und an der Tageskasse 150 Mark hingelegt werden. Sondertickets (Gültigkeit nur Sonntag, den 25. März oder Mittwoch, den 28. März) für Schüler und Studenten gibt es für 30 Mark.

Begonnen hatte die Erfolgsstory der CeBIT vor mehr als 40 Jahren, als man sich noch an den in alle Himmelsrichtungen verstreuten Ständen der Büroindustrie auf der Industriemesse Hannover traf. Nachdem zunächst die Büroindustrie einen eigenen Bereich der Messe zugewiesen bekam, entschied sich die Messeleitung im Zuge der rasanten technologischen Entwicklung auf dem Computer-Sektor schließlich, einen weiteren Sonderausstellungsbereich einzurichten: Das Centrum für Büro- und Informationstechnologie (CeBIT). Bald aber platzte auch dieser Bereich aus allen Nähten und man beschloss, die Segmente Bürokommunikation und Datenverarbeitung gänzlich aus der Indiustriemesse auszugliedern. Seit 1986 gibt es die CeBIT als eigenständige Messe. Und sie ist heute der gesamten Branche und den interessierten Besuchern weltweit als Kontakt- und Informationsbörse unverzichtbar geworden. (pmz)