Wochenzusammenfassung Replay: WannaCry, WannaCry, WannaCry

Der weltweite Angriff mit der Ransomware "WannaCry" hat in der vergangenen Woche die Nachrichtenlage und unsere Statistiken dominiert. Dabei gab es auch noch ein paar andere Themen: etwa die Google I/O, Terabit-DSL und ein Alien.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Wochenzusammenfassung Replay: WannaCry, WannaCry, WannaCry
Lesezeit: 3 Min.

Nach dem Sicherheitsvorfall ist vor dem Sicherheitsvorfall: "Eine der fatalsten Windows-Lücken der letzten Zeit" dominiert das Replay des vergangenen Samstag, diese Woche hat uns der Erpressungs-Trojaner "WannaCry" mächtig auf Trab gehalten – uns und unsere Leser: Egal, welche Statistik man sich anguckt, WannaCry belegt mindestens die ersten fünf Plätze.

Die Zusammenfassung des aktuellen Stands vom vergangenen Samstag wurde bisher knapp eine Million Mal angeklickt. Die Ransomware, die ihren weltweiten Feldzug am Freitagabend begann, kann sich wie ein Wurm selbst verbreiten. Dafür nutzt WannaCry eine schon länger bekannte und inzwischen gepatchte Lücke in der SMB-Datenfreigabe von Windows. Vor allem ältere Windows-Versionen waren betroffen. Durch Zufall entdeckten Experten einen Notschalter im Code des Trojaners, sodass die Verbreitung zumindest verlangsamt wurde.

WannaCry verbreitet sich weltweit.

"Es wundert mich, dass es so lange gedauert hat, bis jemand die Lücke in SMB v1 (Patch in MS 17-010) ausnutzt", meint Foren-Nutzer Recluce. "Hier haben wir geradezu den 'perfekten Sturm' in Sachen Sicherheitslücke." Microsoft sah sich angesichts des massiven Angriffs gezwungen, schnell einen Patch auch für nicht mehr supportete Windows-Versionen herauszugeben.

Amüsanter Nebeneffekt: Plötzlich wird sichtbar, in welchen System überall noch Windows XP steckt: In den Anzeigetafeln der Bahn oder in Automaten im Parkhaus. "Wieso zur Hölle, muss eine Anzeigetafel der DB mit Windows laufen?", fragt User Ballermann und warnt vor vergleichbaren Gefahren bei Geldautomaten: "Wenn man sieht, wie die Anbindung der Geldautomaten an die Host-Systeme der Banken aufgebaut ist, wird einem Angst und Bange."

Es gab auch ein paar andere Themen, die auf reges Interessen stießen: Der neue Alien-Film "Alien: Covenant" ist im Kino angelaufen. Und der Erfinder des DSL hat eine Methode gefunden, 1000 GBit/s über die Kupferader zu schießen. Auch das Nokia 6, das unsere Kollegen bei Techstage getestet haben, hat einen Nerv getroffen. Schließlich war da noch die Nachricht, dass die Fraunhofer-Patente für MP3 auslaufen und das Lizenzprogramm beendet wird.

Alien: Covenant (14 Bilder)

Die Covenant ist mit 2000 eingefroreren Siedlern unterwegs zu neuen Ufern.
(Bild: 20th Century Fox)

Unter dem ganzen Wanna-Gecrysche wäre fast untergegangen, dass die Google I/O läuft. Unter anderem gab der Internetkonzern einen Ausblick auf die nächste Android-Version O, deren Beta-Phase jetzt gestartet ist. Darüber hinaus hat Google eine eigene VR-Brille angekündigt, die ohne separates Smartphone funktioniert. Und dann war da noch dies: Wenn auf einem angeblich brandneuen USB-Stick fremde Daten sind, handelt es sich mutmaßlich um einen Fall von Recycling.

Die gute Nachricht der Woche aus Karlsruhe: Dynamische IP-Adressen sind persönliche Daten. Schließlich gab es noch nicht so gute Nachrichten für Facebook: Das soziale Netzwerk wurde von der EU zu einer Strafe von 110 Millionen Euro verdonnert, weil es irreführende Angaben bei der Übernahme von Whatsapp gemacht haben soll.

Noch ganz frisch ist die Nachricht, dass die Schwedische Justiz das Ermittlungsverfahren gegen Julian Assange einstellt. Das könnte ein großer Schritt in Richtung Freiheit sein für den Whistleblower. Endlich ungesiebte Luft atmen kann die andere Whistleblowerin, die die Quelle von Cablegate war: Private Manning hat jetzt wieder ein Privatleben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(vbr)