Time Machine bricht Backups ab

Seit einiger Zeit gelingt es meinem Mac nicht mehr, Backups vollständig abzuschließen. Klicke ich in der Systemeinstellung „Time Machine“ auf das rote i-Symbol, erhalte ich die Fehlermeldung „Time Machine konnte das Backup nicht abschließen“ aber keine Erklärung, was genau zum Abbruch der Datensicherung führt. Wie finde ich heraus, was schief läuft?

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Inhaltsverzeichnis

Bei einem Redaktions-Mac hatten wir ein ähnliches Problem: Die angezeigte Hinweis ließ zunächst einen Dateisystem- oder gar Festplatten-Defekt vermuten. Aber weder das Festplattendienstprogramm noch das Booten von einer 1:1-Kopie brachten Abhilfe.

In der Fehlermeldung der Systemeinstellung „Time Machine“ fehlen leider jegliche Hinweise zur Ursache des Problems.

Über das Dienstprogramm „Konsole“ können Sie Time Machine auf die Finger schauen und mit etwas Glück die Fehlerursache ermitteln. Die Konsole dient dazu, das Systemprotokoll und Log-Dateien auszuwerten. Das Programm müssen Sie starten, bevor der Fehler auftritt (die nachträgliche Fehlersuche erklären wir weiter unten).

Wenn Time Machine keine Backups mehr abschließen will, hilft die Konsole bei der Ursachenermittlung.


Sobald Time Machine einen Fehler meldet, geben Sie im Suchfeld von Konsole den Begriff „backupd“ gefolgt von der Return-Taste ein. Damit zeigt das Programm nur die Einträge an, die zu Time Machine gehören. Wenn Sie nun als zweiten Begriff „Error“ eingeben, beschränkt sich die Anzeige auf Fehlermeldungen. Mitunter dauert es einige Sekunden, bis ein Ergebnis erscheint.

In unserem Fall konnten wir die Fehler „Backup failed with error 11“ und „Copy stage failed with error: 11“ ausmachen, die jedoch ebenfalls keine weiteren Informationen liefern. Fündig wurden wir bei der Meldung „SrcErr:NO Copying“, die genau die Datei angab, die sich nicht kopieren ließ.

Da unsere Problem-Datei Bestandteil eines Plug-ins für den Texteditor TextMate war, konnten wir es einfach löschen und neu installieren.

Bei einem wichtigen Dokument sollten Sie dieses zunächst auf ein anderes Volume kopieren und dann vom Ursprungsort entfernen. Läuft das Backup danach durch, kopieren Sie die Datei zurück. Time Machine müsste den Mac nun auch mit dieser Datei wieder vollständig sichern.

Verweigert der Finder die Sicherung der Problem-Datei, probieren Sie es nach einem Erste-Hilfe-Durchlauf des Festplattendienstprogramms erneut. Bringt das keinen Erfolg, suchen Sie nach einem intakten Backup. Löschen Sie das defekte Objekt im Finder, notfalls mit gedrückter Alt-Taste und dem Menübefehl „Ablage/Sofort löschen“. Kopieren Sie nun die fehlerfreie Datei an den gewünschten Ort.

In einem zweiten Fall scheiterte das Backup an einer Pages-Datei im iCloud Drive. Zu unserer Verwunderung stellten wir fest, dass diese doppelt, aber mit unterschiedlicher Groß-/Kleinschreibung, vorhanden war. Da das auf dem Backup-Volume verwendete Dateisystem jedoch nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, kann Time Machine dort nur eine der beide Dateien sichern.

Ein mögliche Ursache für scheiternde Time-Machine-Backups sind zwei Dateien, die sich nur in der Groß-/Kleinschreibung voneinander unterscheiden.

Die Lösung: Benennen Sie einfach eine der doppelten Dateien um, bei iCloud Drive am besten jene, die lokal vorliegt und kein Wolkensymbol zeigt. Danach läuft das Backup vollständig durch.

Die mit macOS 10.12 Sierra grundlegend überarbeitete Konsole zeigt leider nur Log-Einträge ab dem Programmstart an. Um auch ältere Einträge zu finden, muss man den Terminal-Befehl „log show“ verwenden. Die Ausgabe lässt sich dabei mit dem Parameter „--predicate“ auf Time-Maschine-Fehler eingrenzen:

log show --predicate "category='TMLogError'"

Die Auflistung erfolgt chronologisch vom ältesten Eintrag bis zum jüngsten und kann schon mal eine halbe Minute in Anspruch nehmen. Sobald der Eingabeprompt wieder erscheint, können Sie das Terminal-Fenster mit Cmd+F nach „SrcErr“ durchsuchen. Da dies zunächst den ältesten Eintrag findet, müssen Sie einmal Cmd+Shift+G für die Rückwärtssuche drücken, um zum zuletzt protokollierten Fehler zu gelangen.

Der Terminal-Befehl „log“ zeigt deutlich mehr Fehlermeldungen als die Konsole.

Sie können den log-Befehl etwas beschleunigen, indem Sie mit „--start“ ein Datum angeben, ab welchem das Kommando Log-Einträge ausgibt:

log show --predicate "category='TMLogError'" --style syslog --start "2017-08-01"

Mit „--style syslog“ bekommen Sie eine platzsparende Darstellung, was besonders bei kleinen Displays hilfreich ist. In macOS 10.13 High Sierra können Sie zudem „--style compact“ verwenden. (wre)