Thunderbolt 3 ab 2018 ohne Lizenzgebühren

Intel will die schnelle Schnittstelle künftig als Bestandteil seiner Chips ausliefern und die Verwendung kostenlos ermöglichen.

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Thunderbolt 3 ab 2018 ohne Lizenzgebühren

Thunderbolt-3-Kabel an einem MacBook Pro.

(Bild: Apple / Intel)

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Intel versucht, Thunderbolt 3 weiter zu verbreiten. Bisher ist die flexible und schnelle Schnittstelle vorwiegend bei Apple-Rechnern zu finden – unter anderem deshalb, weil die Thunderbolt-Spezifikation nicht öffentlich ist und für die Nutzung Lizenzgebühren anfallen. Solche Kosten sollen ab 2018 wegfallen und Intel will Thunderbolt 3 künftig direkt in (manche) Prozessoren einbauen: PC- und Notebook-Hersteller sparen folglich die Kosten und die Platinenfläche für zusätzliche Thunderbolt-Controllerchips.

Die Neuerungen kündigte Chris Walker, Vizepräsident der Intel Client Computing Group, in einem Blog-Beitrag an. Welche Prozessoren künftig Thunderbolt 3 enthalten, verriet er aber nicht. Die weitere Verbreitung von Thunderbolt 3 in Computern wiederum soll das Interface für die Hersteller von Peripheriegeräten attraktiver machen und letztlich dafür sorgen, dass die Auswahl wächst.

Aktuell sollen rund 180 verschiedene PCs mit Intel-Core-Technik auf dem Markt sein, die Thunderbolt 3 bieten. Weitere 30 sind bis Ende des Jahres in der Pipeline. Hinzu kommen laut Intel 60 Peripherieprodukte. Neben der höheren Datenübertragungsgeschwindigkeit bietet Thunderbolt 3 auch die Möglichkeit, USB-C-Geräte schnell zu laden. Thunderbolt 3 überträgt zudem USB 2.0, 3.1 (5 und 10 GBit/s) und DisplayPort-Video. Weil Thunderbolt 3 bis zu 40 GBit/s schafft und acht DisplayPort-1.2-Kanäle bündelt, lassen sich 5K-Displays über ein einziges Thunderbolt-3-Kabel anschließen.

Thunderbolt 3 nutzt dieselbe Buchse wie USB Typ C und unterstützt auch alle Funktionen von USB-C. Für Thunderbolt-3-Verbindungen mit 40 GBit/s braucht man aber auch spezielle Thunderbolt-3-Kabel.

Apple setzte als erstes Unternehmen bei seinen MacBook-Pro-Modellen aus dem vergangenen Herbst vollständig auf Thunderbolt 3 – selbst das populäre Ladekabel MagSafe mit seiner magnetischen Halterung, die Fall-Unfälle vermeidet, wurde dafür aufgegeben. Ein MacBook Pro hat nur noch zwei oder vier USB-C-Ports mit Thunderbolt 3.

Apple sieht Intels Strategie positiv. Der Hardware-Engineering-Chef des Konzerns, Dan Riccio, sagte in einem Statement, man habe bei Thunderbolt "von Anfang an" mit Intel kooperiert. "Als Industrieführer bei der Umsetzung applaudieren wir Intels Bemühungen, Thunderbolt-Technik in die CPU zu integrieren und sie für den Rest der Industrie zu öffnen." (bsc)