US-Plattenindustrie erteilt Lizenz an Online-Radiosender
Der neue amerikanische Sender Kickworks hat von der RIAA eine Lizenz erhalten, die auch ein individuelles Zusammenstellen des Programms durch Hörer erlaubt.
Das amerikanische Startup Kickworks hat von der Recording Industry Association of America (RIAA) die Genehmigung zur Nutzung der MusikstĂĽcke der Labels erhalten, die Mitglied bei der RIAAsind. Dies berechtigt Kickworks unter anderem, die Songs aller Majors zu senden. Das Startup-Unternehmen zahlt dafĂĽr LizenzgebĂĽhren, wobei die Einzelheiten des Deals zwischen der RIAA und dem Musiksender ohne Einflussnahme des amerikanischen Copyright Office ausgehandelt werden konnten.
Nachdem die lizenzrechtlichen Bestimmungen fĂĽr Webcasts Anfang Dezember neu geregelt worden waren, hatte der US-Plattenindustrieverband erste Genehmigungen an Yahoo und Musicmusicmusic erteilt. Das Abkommen mit Kickworks wird als weiteres Zeichen fĂĽr eine offenere Haltung der RIAA gewertet. Jarvis Mak, Analyst bei Nielsen/NetRatings, meinte, die RIAA habe endlich erkannt, dass die Verbreitung von Musik in Zukunft auf unterschiedlichste Art stattfinden werde und zur Zeit die digitale Ăśbertragung von besonderem Interesse sei.
Kickworks will Ende des Jahres den Betrieb aufnehmen. Dann will der Online-Radiosender eine spezielle Software zum Download bereithalten, mit der jeder sein eigenes Musikprogramm zusammenstellen und anschließend auch verbreiten kann. Diese Möglichkeit zur individuellen Gestaltung mache den Deal mit der RIAA "einzigartig", sagte Matt Hackett von Kickworks. Bislang galten Lizenzen für Radios in den USA nur unter strikten Auflagen – so durften Playlists nur in Ausnahmefällen bekanntgegen und keine kompletten CDs am Stück abgespielt werden. Auch interaktive Dienste, bei denen Hörer das Programm individuell beeinflussen konnten, waren von der so genannten "statutory licence" normalerweise ausgeschlossen.
Für private Nutzer soll das Angebot von Kickworks kostenlos sein, während die Firma von Website-Betreibern dafür Gebühren fordern will. Weitere Einnahmen erhoffe man sich durch Werbung zwischen den Musiktiteln, sagte Hackett weiter. (dwi)