Qualcomm muss Blackberry 940 Millionen Dollar zurückgeben

Qualcomm hatte jahrelang zu hohe Lizenzgebühren verrechnet; die Rückerstattung ist für Blackberry richtig viel Geld.

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Blackberry-Messestand

(Bild: dpa, Ali Haider/Archiv)

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Der US-amerikanische Chipentwickler Qualcomm muss noch im Mai 940 Millionen US-Dollar (840 Millionen Euro) an das kanadische Unternehmen Blackberry überweisen. Das ist das Ergebnis eines Schiedsgerichtsverfahrens. Die Summe reicht fast an den Jahresumsatz Blackberrys heran. Anlass für den Disput waren überhöhte Lizenzgebühren, die Qualcomm von 2010 bis 2015 dem damaligen Handyhersteller in Rechnung gestellt hatte.

Früher hat Blackberry Handys gebaut, wie zum Beispiel das Passport im Reisepassformat. Die in den Handys 2010-2015 verbaute Qualcomm-Technik war überteuert.

Größter Brocken des Gesamtbetrages sind knapp 815 Millionen Dollar unzulässigerweise berechnete Lizenzgebühren. Dazu kommen Zinsen sowie Kosten für die Anwälte der Kanadier; abgezogen wurden von Blackberry geschuldete, aber noch nicht an Qualcomm gezahlte Lizenzgebühren aus dem Jahr 2016 und dem ersten Quartal 2017.

Im April des Vorjahres hatten sich die beiden Unternehmen darauf geeinigt, statt vor ordentlichen Gerichten vor einem Schiedsgericht in Kalifornien zu streiten. Das geht schneller, ist billiger und läuft hinter verschlossenen Türen ab. Das Schiedsgericht entschied ein Jahr später zugunsten Blackberrys und sprach den Kanadiern die knapp 815 Millionen US-Dollar zu. Nun haben sich die beiden Kontrahenten auf den runden Gesamtbetrag verständigt. (ds)