Bericht: Apple will sich bei Kartendienst durch Crowdworker helfen lassen

Schon jetzt können User Fehler bei Apple Maps melden – und Firmen neue Orte. Künftig scheint der Konzern dies professionalisieren zu wollen, nach dem Vorbild von Amazon.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Bericht: Apple will sich bei Kartendienst durch Crowdworker helfen lassen

Apple Maps – hier auf einem iPhone unter iOS 10.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Kartendienst wurde in den vergangenen Jahren stark verbessert, nachdem Konzernchef Cook sich 2012 öffentlich wegen der Inhaltequalität hatte entschuldigen müssen. Nun scheint der iPhone-Produzent noch eine Schippe drauflegen zu wollen bei der kartografischen Qualität, den Ortsangaben und den Points of Interest: Wie das französische Apple-Blog iGeneration aus einer nicht genannten Quelle erfahren haben will, läuft ein großangelegtes Crowdworking-Projekt für Apple Maps.

Das "TryRating" genannte System werde schon seit ungefähr Mitte vergangenen Jahres getestet und soll ab Juni seinen großen – womöglich öffentlichen – Start erleben. Dabei werben von Apple beschäftigte Unternehmen in verschiedenen Ländern Mitarbeiter an, die Kartenorte überprüfen sollen. Das Prinzip entspricht anderen Crowdworking-Angeboten wie Amazons Mechanical Turk. Mitarbeiter können am Rechner maximal 20 Stunden in der Woche tätig werden – und übernehmen dann bis zu 600 Einzelaufgaben, die mit 54 Cent pro Stück entlohnt werden.

Der Job erfolgt offenbar auf Zuruf, pro Durchlauf werden einige hundert oder einige tausend "Tasks" verteilt. Einer der Informanten von iGeneration, der seit letztem August im Probebetrieb mit dabei ist, soll bislang 9000 Tasks erhalten haben, was eher "unnormal wenig" sei.

In der Praxis bedeutet ein Task die Überprüfung von Suchanfragen. Der Crowdworker muss dann checken, ob das Ergebnis qualitativ gut genug ist, gegebenenfalls Adressen oder Ortsmarken korrigieren und weitere Klassifikationen vornehmen.

Ganz trivial ist die Tätigkeit angeblich nicht – so soll die von Apple ausgegebene Dokumentation mehr als 200 Seiten umfassen. Dabei werde Crowdworkern unter anderem empfohlen, andere Dienste wie Google Street View zu nutzen, um Verifikationen vorzunehmen – Apples Satellitendaten aber auch. Nutzer können schon jetzt Korrekturen an Apple melden, direkt in der Karten-App. Firmenbesitzer dürfen zudem über ein eigenes Portal neue Adressen einstellen. (bsc)