Wochenrückblick Replay: Computex, 3310, $MFT und USB-Bombe
Sicherheitsvorfälle halten die Redaktion auf Trab und manchmal auch die Polizei – die kommt auch, wenn es dann doch keine Bombe war. Ansonsten war vor allem Computex und ein neuer alter Knochen von Nokia.
War dann doch keine Bombe, hat aber Alarm ausgelöst: Selbstgebasteltes aus der Hauptstadt.
(Bild: Polizei Berlin/heise online)
Besonderer Beliebtheit erfreute sich der Windows-Bug, der das System kompromittiert, sobald es auf eine Datei unter $MFT zugreifen soll. Das gilt für ältere Windows-Versionen, das aktuelle Windows 10 ist wohl nicht betroffen. Alte Hasen fühlen sich an den sogenannten era-Bug unter Windows 95 und 98 erinnert, der ähnliche Auswirkungen beim Aufruf von "file:///c:/con/con" hatte.
Frische Malware
Keine Woche ohne fiese Malware: Nach WannaCry treibt nun auch Jaff sein Unwesen. Statt einem präparierten Word-Dokument verbirgt sich der Verschlüsselungstrojaner in einer manipuliertem PDF-Datei. Wer das PDF öffnet, fängt sich Jaff aber noch nicht ein. Erst muss man in der PDF-Anwendung eine Sicherheitswarnung mit einem Klick auf "OK" abnicken. Trotzdem hat Jaff bereits einige Opfer erwischt, das LKA Niedersachsen schickte eine Warnung rum.
Zwei Themen, die unsere Leser immer wieder begeistern: Die Gehälter und der angebliche Fachkräftemangel in der IT-Branche. Neuen Studien zufolge sind die Gehälter für angestellte IT-Spezialisten im Jahr 2016 um rund 2 Prozent gestiegen, Freiberufler kommen auf ein Plus von durchschnittlich 3,5 Prozent. Dabei gibt es allerdings erhebliche Unterschiede je nach Tätigkeitsfeld, Position, Berufserfahrung und Arbeitgeber. Zum Beispiel ist die Steigerung bei Hardware- und Softwareentwickler höher ausgefallen als bei Beratern.
Debatte im Forum
Natürlich hat das Forum dazu eine Meinung. "Gehälter sind extrem individuell", meint BitundBytes. Bei der Höhe des Gehalts komme es auch auf Faktoren wie Zeitpunkt der Einstellung und eigener Persönlichkeit an. Als "Problem der Branche" hat user0916 ausgemacht, dass die IT im Zweifel nur wahrgenommen wird, wenn was schiefläuft. "Gewürdigt wird die Arbeit in den seltensten Fällen."
(Bild: Impression Products)
Und dann war da noch die Mär vom rasenden Fortschritt. Die Analyse von Technology Review legt nahe, dass die von Politik und Wirtschaft als folgenreich beschworene Digitalisierung aller Lebensbereich langsamer verläuft als behauptet. Im Forum herrscht dazu eine lebhafte Debatte, denn nicht alle halten die Analyse für überzeugend. "Die Vergleiche hinken hinten und vorne", meint cyber99. Die Autorin blende "disruptive Technologien aus" und komme so "zum falschen Schluss", sagt Nutzer onlineschelm. Auf der anderen Seite sieht derSpunk derzeit "gar keinen technologischen Fortschritt".
Nokia 3310
Schließlich haben wir die Wiederauflage des Unverwüstlichen auf dem Tisch gehabt: Das neue Nokia 3310 knüpft an den alten Bestseller an und mobilisiert Kindheitserinnerungen. Doch bei aller Nostalgie muss man sich auch Fragen, ob die 60 Euro nicht besser in ein einfaches Smartphone investiert sind. "MUSS ICH HABEN!!! UNBEDINGT!!! SOFORT!!!", war jedenfalls nicht das, was Larise sofort durch den Kopf ging.
Auch sonst war wieder einiges los in der vergangenen Woche: Auf der Computex in Taiwan zeigt die Hardwarebranche ihre Neuheiten. Intel hat einen neuen Core i9 X im Gepäck, der nicht nur wegen seiner 18 Kerne und 1 Teraflops auf sich aufmerksam machte, sondern mit einem mysteriösen RFID-Tag unter der Haube. Weltweit für Aufsehen hat auch ein Urteil des US Supreme Courts, der der die Versuche eine Druckerherstellers abgewehrt hat, mithilfe des Patentrechts gegen die Wiederbefüllung von Druckerpatronen vorzugehen. Und besondern Spaß hatten die Leser auch an dem selbstgebastelten USB-Ladegerät, das einen Großeinsatz der Berliner Polizei ausgelöst hat.
Mini-PCs für Gamer auf der Computex 2017 (8 Bilder)

Gigabyte Brix Gaming BNi7HG6-1060
(vbr)