Verbraucherschützer fordern "Recht auf Reparatur" für Elektrogeräte

Vor allem kleinere defekte Elektrogeräte werden häufig nicht repariert. Ein Grund ist laut einer Umfrage, dass eine Reparatur zu teuer wäre. Das will der Verbraucherzentrale Bundesverband ändern.

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Verbraucherschützer fordern "Recht auf Reparatur" für Elektrogeräte
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Für den Verbraucher müsse es sich lohnen, ein defektes Elektrogerät zu reparieren, meint der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). In vielen Fällen sei aber eine Reparatur fast so teuer wie ein neues Gerät. Die Bundesregierung solle hier einschreiten, meinen die Verbraucherschützer, laut einer Mitteilung. Die Debatte über ein "Recht auf Reparatur" wird derzeit in mehreren US-Bundesstaaten von Gesetzgebern geführt.

Die Gründe der Befragten, warum sie ihr Gerät nicht reparieren ließen.

(Bild: vzbv)

Der vzbv stützt sich auf eine Umfrage von Kantar Emnid unter 1000 Teilnehmern, laut der 74 Prozent angegeben haben, schon einmal ein Gerät entsorgt zu haben, weil die Reparatur zu teuer gewesen wäre. Ein Grund sei, dass eine Reparatur oft nur direkt beim Hersteller möglich sei. Das könne nach der Garantiezeit kostspielig werden. Verbraucher sollten frei wählen können, wer die Reparatur übernimmt, damit diese günstiger werde.

"Mit einem Recht auf Reparatur sollte die Bundesregierung die Hersteller verpflichten, Verbrauchern und Dienstleistern originale Ersatzteile zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung zu stellen und Reparaturanleitungen zu veröffentlichen", fordert der vzbv. Das gelte ebenso für Softwareupdates, denn 30 Prozent der Befragten hätten schon einmal ein Gerät ersetzen müssen, weil sie aktuelle Programme nicht mehr aufspielen konnten.

Aus der Umfrage habe sich auch ergeben, dass über 80 Prozent der Verbraucher eine verbindliche Kennzeichnung zu Lebensdauer und Reparaturfähigkeit von Elektrogeräten wollen. Dadurch könne ein Wettbewerb um mehr Produktqualität und Reparaturmöglichkeiten angeregt werden. (anw)