TrumpiLeaks: Filmemacher Michael Moore will Whistleblower locken
Einen Tag nach der Verhaftung einer jungen US-Amerikanerin wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat ist ein neues Angebot eingerichtet, das Whistleblower schĂĽtzen soll. Der Regisseur Michael Moore will damit Interna aus dem WeiĂźen Haus sammeln.
Michael Moore macht auf Wikileaks
(Bild: michaelmoore.com/TrumpiLeaks/)
In Reaktion auf die Verhaftung einer mutmaßlichen US-Whistleblowerin hat der Filmemacher Michael Moore das Upload-Angebot TrumpiLeaks eingerichtet. "Patriotische US-Amerikaner, Strafverfolger oder Kontraktoren aus dem privaten Sektor" sollen hier sicher Dokumente über die Regierung Trump veröffentlichen können, die geeignet sind, "die Vereinigten Staaten vor der Tyrannei eines Einzelnen" zu schützen. Nach Moores Aussage soll TrumpiLeaks die modernsten und sichersten Methoden zum Schutz der Whistleblower nutzen.
Mit TrumpiLeaks vertrete er das Ansinnen der Gründungsväter der USA, sich gegen jede Form der Tyrannei zur Wehr zu setzen, begründete Moore sein Angebot. Prominente Whistleblower wie Daniel Ellsberg, Chelsea Manning und Edward Snowden werden von ihm auf der Regierungsseite als leuchtende Beispiele für den US-Patrotismus genannt, aber auch Whistleblower von Firmen-Interna sind für Moore herausragende Persönlichkeiten. Mit TrumpiLeaks führt Michael Moore seinen Anti-Trump-Feldzug fort. Einen Tag nach der Wahl von US-Präsident Trump hatte Moore angekündigt, mit Fahrenheit 11/9 einen Dokumentarfilm über Trumps Aufstieg zu drehen. Im August soll am Broadway eine Show namens "The Terms of My Surrender" starten, in der Moore Trumps Präsidentschaft durch den Kakao ziehen will.
Belohnung fĂĽr Journalisten-Enttarnung
Nicht nur Moore, auch Wikileaks hat die Verhaftung der Whistleblowerin für Werbung in eigener Sache genutzt und in einem Tweet 10.000 US-Dollar für den Namen des Journalisten ausgelobt, dessen Verhalten zu deren Verhaftung geführt hat. Die Veröffentlichung der belastenden Dokumente zu angeblichen Versuchen aus Russland, die US-Wahlen zu hacken, durch The Intercept wurde von vier Journalisten begleitet. Einer von ihnen ist Matthew Cole. Ihm hatte der ehemalige Human Rights Officer der CIA in Bahrain, John Kiriakou, im Jahr 2008 die Namen von folternden CIA-Mitarbeitern gegeben. Kiriakou war später als Quelle enttarnt und zu 30 Monaten Haft verurteilt worden. (mho)