Bitkom: Datenschutz bei Whatsapp & Co. nicht "leichtfertig" aushebeln

Der Digitalverband Bitkom hält nichts von den Plänen der großen Koalition, wonach Sicherheitsbehörden auf die Kommunikation in verschlüsselten Messenger-Diensten wie WhatsApp zugreifen können sollen.

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WhatsApp

WhatsApp nutzt für seine Verschlüsselung das Krypto-Verfahren von Open Whisper Systems, auf dem unter anderem die vom NSA-Enthüller Edward Snowden favorisierte Kommunikations-App «Signal» aufbaut.

(Bild: dpa, Martin Gerten/Illustration)

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Bernhard Rohleder, Geschäftsführer des Digitalverbands Bitkom, hat davor gewarnt, die Bemühungen rund um die IT-Sicherheit von Messenger-Anbietern wie Apple, Google, Signal, Telegram oder WhatsApp sowie das verfassungsrechtlich geschützte Gut der Telekommunikation "leichtfertig durch neue Maßnahmen der Telekommunikationsüberwachung zu riskieren". Die von dem Verband vertretenen Firmen täten alles dafür, um das Vertrauen der Nutzer nach den Snowden-Enthüllungen wieder herzustellen, erklärte der Branchenvertreter am Dienstag im "rbb-Inforadio". Genau deshalb böten sie eine durchgehende Verschlüsselung an.

Laut Rohleder solle die Kommunikation der Bürger "vor Cyber-Kriminellen, vor organisierter Kriminalität" geschützt werden. "Da sollten wir schon genau überlegen, wie wir die Balance schaffen zwischen einem Mehr an Sicherheit durch solche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und einem Weniger an Sicherheit durch neue Einfallstore, wie sie jetzt gefordert werden." Der Bitkom-Geschäftsführer reagierte damit auf das erneute Drängen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und einiger seiner Länderkollegen im Vorfeld ihrer Frühjahrskonferenz in Dresden, Kommunikation über WhatsApp und Co. einfacher mithilfe von Staatstrojanern überwachen zu können. Auch der Bundestag berät parallel über eine heftig umstrittene Initiative zur "Quellen-TKÜ" und heimlichen Online-Durchsuchung. (axk)