P2P-Bezahldienst von Apple: Kreditkarten verursachen Gebühren

Künftig kann man mit Apple Pay anderen Menschen Geld schicken. Je nach hinterlegtem Plastikgeld produziert das aber einen Aufschlag.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 54 Kommentare lesen
P2P-Bezahldienst von Apple: Hinterlegte Kreditkarten verursachen Gebühren

Freunde werden künftig per iMessage bezahlt, so Apples Vorstellung.

(Bild: Screenshot Apple Keynote)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Ankündigung, einen eigenen "Person-to-Person"-Bezahldienst einzuführen, gehörte zu den großen Neuigkeiten in iOS 11, die Anfang Juni präsentiert wurden. Nun liegen weitere Details zur Umsetzung vor: Die auf Apple Pay basierende Technik wird für Kunden nicht immer kostenlos sein. Ist eine Kreditkarte beim Nutzer hinterlegt, verlangt Apple einen Aufschlag von 3 Prozent. Nur wenn eine Debitkarte Geldquelle ist, bleibt die Transaktion kostenlos.

Apple Pay Person-to-Person soll über den hauseigenen Chat-Dienst iMessage des Konzerns abgewickelt werden. Das System ist dank Siri-KI-Technik intelligent genug, in Konversationen zu erkennen, dass eine Zahlung ansteht. Sagt der Chat-Partner etwa "Du schuldest mir 20 Dollar", bietet die App gleich ein entsprechendes Zahlfenster an. Das Geld landet allerdings nicht direkt auf dem Bankkonto des Empfängers. Stattdessen setzt Apple die sogenannte Apple Pay Cash Card ein, eine virtuelle Bezahlkarte, die sich anschließend für andere Apple-Pay-Transfers nutzen lässt. Erst auf Wunsch des Nutzers erfolgt eine Rückbuchung in die "reale Welt".

Der dreiprozentige Aufschlag für Kreditkarten ist im Bereich der P2P-Zahlungen allerdings kein Einzelfall. Auch konkurrierende US-Firmen wie Venmo oder der Cash-Dienst von Square verlangen ihn. Die Gebühr soll den Overhead abdecken, der bei Kreditkartentranskationen anfällt, heißt es dazu. Venmo bezeichnet die 3 Prozent sogar als "Standard".

Apples Partner für Apple Pay Person-to-Person soll die US-Bank Green Dot sein – mit ihren Unternehmen Green Dot Corporation und Green Dot Bank. Man sei der "Programmmanager" und der "regulierte Bankpartner" für das Projekt, teilte das Geldhaus mit. Die Firma ist für ihre Prepaid-Karten bekannt. Gerüchte, dass Apple sich eventuell selbst für eine Banklizenz interessiert, haben sich bislang nicht bestätigt.

Es ist nach wie vor unklar, wann Apple Pay (und später auch Apple Pay Person-to-Person) nach Deutschland kommt. Der Dienst ist mittlerweile in zahlreichen europäischen Ländern verfügbar, zuletzt kam Italien hinzu. In Deutschland verhandelt Apple nach wie vor mit den Banken und Kreditkartenfirmen. Apple Pay wurde in den USA bereits im Herbst 2014 eingeführt. (bsc)