Ethereum-Mining als Geldquelle: Schnelle Radeon-Grafikkarten ausverkauft

AMD-Grafikkarten der Serien Radeon RX 470/480 und Radeon RX 570/580 sind quasi ausverkauft. Schuld soll eine gigantische Nachfrage der Ethereum-Mining-Szene sein, die mit den Grafikkarten Geld erzeugt.

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Ethereum-Mining als Geldquelle: Schnelle Radeon-Grafikkarten ausverkauft

Zahlreiche AMD-Grafikkarten sind derzeit nicht erhältlich.

(Bild: heise online/chh)

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Mit steigendem Ethereum-Kurs sank die Verfügbarkeit von besonders schnellen Radeon-Grafikkarten.

(Bild: Finanzen.net )

Zahlreiche AMD-Grafikkarten sind schon seit geraumer Zeit quasi ausverkauft. Betroffen sind Grafikkarten der Serien Radeon RX 470, Radeon RX 480, Radeon RX 570 und Radeon RX 580. Ausgerechnet diese Modelle eignen sich besonders gut fürs Schürfen der Krypto-Währung Ethereum. Bereits auf der Computex suggerierten einige Grafikkartenhersteller im Gespräch mit heise online, dass die Knappheit besagter Grafikkarten der erhöhten Nachfrage durch Krypto-Mining geschuldet sei. Eine Rolle spielt dabei aber natürlich auch die generelle Menge an Grafikkarten, die Hersteller überhaupt anbieten. Dazu bieten manche Hardware-Hersteller bereits spezielle Mining-Hardware an.

Ethereum-Mining-Leistung ausgewählter Grafikkarten mit ethminer (gemessen mit Parameter "-G --benchmark")
Grafikkarte Megahashes/s (MH/s) Preis ab
AMD
Radeon RX 480 23,4 210 Euro
Radeon RX 570 21,3 190 Euro
Radeon RX 580 23,5 225 Euro
Radeon R9 290 24,7 --
Radeon R9 390X 28,5 360 Euro
Nvidia
GeForce GTX 1060 6GB 19,1 250 Euro
GeForce GTX 1070 8GB 27,7 385 Euro
Nvidia Titan X Pascal 31,4 1360 Euro

Im Vergleich mit Nvidia-Grafikkarten sind die genannten Radeon-Modelle beim Schürfen der Krypto-Währung Ethereum wesentlich effizienter. Sie errechnen wesentlich mehr Megahashes pro Sekunde (MH/s) als teurere Nvidia-Modelle der aktuellen Pascal-Generation GeForce GTX 1000. So schafft etwa eine unübertaktete Radeon RX 480 in unseren Messungen mit ethminer im Mittel 23,4 MH/s, eine Radeon RX 580 ist aufgrund ihrer leicht höheren Taktraten etwas schneller (23,5 MH/s). Besonders leistungsfähig sind auch die Vorgänger-Karten mit Hawaii-Grafikchips: die Radeon R9 290 rechnet 24,7 MH/s aus, eine Radeon RX 390X schafft sogar 28,47 MH/s. Diese älteren Karten sind zwar noch zu astronomischen Preisen gelistet, allerdings nicht mehr verfügbar.

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AMD-Karten führen die Berechnungen über OpenCL durch – Nvidia-Karten verwenden dagegen die CUDA-Schnittstelle – kein Wunder, schließlich gibt Nvidia für seine GeForce-Karten noch nicht einmal einen OpenCL-2.0-Treiber mit und unterstützt somit nur OpenCL 1.2. Die im Vergleich zur Radeon RX 480 in Spielen ähnlich schnelle und etwas teurere GeForce GTX 1060 ist beim Ethereum-Mining wesentlich langsamer – sie erreicht selbst als übertaktete Variante nur 19 MH/s und kostet mehr. Die günstigste GeForce GTX 1060 mit 6 GByte Videospeicher ist im heise-Preisvergleich derzeit für rund 244 Euro gelistet, die günstigste und leistungsfähigere Radeon RX 570 für 182 Euro.

Wer selbst Ethereum schürfen möchte, findet auf heise online als ersten Teil unseres mehrtägigen Schwerpunkts Kryptowährung eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

(mfi)