Bayerisches Kabinett lässt Diesel-Umrüstung prüfen

Wie die Süddeutsche Zeitung heute meldet, will die bayerische Staatsregierung eine „verbindliche Vereinbarung mit der Automobilbranche“ erreichen, damit Euro-5-Dieselfahrzeuge auf die weniger umweltbelastende Euro-6-Norm umgerüstet werden können

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Bayerisches Kabinett lässt Diesel-Umrüstung prüfen
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Von
  • Florian Pillau

Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) im Einsatz für die Elektromobilität.

(Bild: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien)

Wie die Süddeutsche Zeitung heute (Ausgabe vom 21. Juni 2017) meldet, will die bayerische Staatsregierung eine „verbindliche Vereinbarung mit der Automobilbranche“ erreichen, damit Euro-5-Dieselfahrzeuge auf die weniger umweltbelastende Euro-6-Norm umgerüstet werden können. Dabei geht es vor allem um den Ausstoß von Stickoxiden, welche die Luft in Städten, unter anderem in München, über die vorgeschriebenen Grenzwerte belasten. Im Raum stehen Fahrverbote für den Großteil der in der Stadt angemeldeten Dieselfahrzeuge.

Die CSU will solche Fahrverbote vermeiden und strebt stattdessen eine technische Ertüchtigung der Autos an. Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) soll daher nun prüfen lassen, wie, wann und zu welchem Preis das möglich wäre.

Die Meinungen dazu, ob das überhaupt funktionieren würde ist, gehen – je nach Interessenslage – weit auseinander. Der Hersteller Baumot Twintec hat bereits eine offenbar wirksame Lösung vorgestellt. Bei der Deutschen Umwelthilfe ist man der Ansicht, dass die betroffenen Fahrzeuge ohne größeren Aufwand nachgebessert werden können. Die Autoindustrie steht technischen Nachbesserungen dagegen skeptisch gegenüber. Wie auch die Bundesregierung gibt sie zu bedenken, dass tiefere technische Eingriffe aufwendige Homologationen bereits typgeprüfter Modelle nach sich ziehen würden.

Am Dienstag (20. Juni 2017) hat das Kabinett außerdem darüber beraten, wie der öffentliche Nahverkehr gestärkt, Elektromobilität und intelligente Verkehrsleitsysteme gefördert werden können. Ministerpräsident Horst Seehofer soll dazu laut der Zeitungsmeldung noch vor der Sommerpause Gespräche mit den Oberbürgermeistern der Metropolregionen sowie Vertretern der Automobilindustrie führen. Die Grünen forderte die Staatsregierung zu weiteren Maßnahmen für „saubere Luft für Bayerns Städte“ auf. (fpi)