Facebook: Eigene Serien ohne Politik, obszöne Wörter und Nacktheit

Mit eigenen Serien will Facebook vor allem junge Menschen ansprechen und ins eigene Portal locken. Dafür dürfen die auch durchaus etwas kosten, zeigen erste Berichte. Aber inhaltlich ist das Netzwerk vorsichtig und will offenbar nicht anecken.

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Facebook: Eigene Serien ohne Politik, obszöne Wörter und Nacktheit
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Auch Facebook will in den gut gefüllten Markt mit Serien einsteigen und ist bereit, pro Episode bis zu drei Millionen US-Dollar auszugeben. Dafür sollen qualitativ hochwertige Inhalte entstehen, die ohne "Politik, Nachrichten, Nackheit und raue Sprache" auskommen, berichtet das Wall Street Journal. Sie sollen auch Werbung enthalten.

Mit drei Millionen US-Dollar pro Episode bewegt sich das soziale Netzwerk am oberen Ende dessen, was US-Kabelsender ausgeben. Soviel kostete etwa die Erfolgsserie "Breaking Bad". Die Serien sollen dem Bericht zufolge auf die Interessen der 13- bis 34-Jährigen zugeschnitten werden, mit einem Fokus auf die 17- bis 30-Jährigen. Erste Titel stehen demnach auch schon fest.

So will Facebook die Serie "Strangers" ausstrahlen, basierend auf dem gleichnamigen Film, der beim renommierten Sundance Film Festival debütierte. Auch eine Gameshow namens "Last State Standing" sei geplant. Außerdem ist Facebook demnach auch bereit Inhalte zu übernehmen, die sich anderswo nicht durchgesetzt haben.

Das Netzwerk stehe beispielsweise kurz davor, die Comedy-Serie "Loosely Exactly Nicole" zu übernehmen, die bei MTV abgesetzt worden war. Darüber hinaus scheine es Facebook auf Serien abgesehen zu haben, die an Formate wie "Pretty Little Liars", "Scandal" oder die Reality-TV-Show "Der Bachelor" erinnern, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf Eingeweihte.

Anfang Mai war bekannt geworden, das Facebook künftig eigene Serien produzieren und damit in einem bereits jetzt vollen Markt einsteigen will. So produzieren nicht nur die verschiedenen US-Fernsehsender Serien verschiedenster Qualität und mit teilweise immensem Produktionsaufwand.

Auch Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon und Hulu locken Zuschauer mit ihren Inhalten. Apple will ebenfalls in den Markt einsteigen. Es wird sich nun herausstellen, ob Facebook das immense Wissen über die eigenen Nutzer in Inhalte umwandeln kann, die die Anziehungskraft des Netzwerks weiter steigern. (mho)