iPhone-Entwicklung: Als der iPod-Vater einmal einen Prototypen in Deutschland verlor

Zwei wichtige Beteiligte an Apples Ur-iPhone-Projekt plaudern aus der Zeit der Entwicklung aus dem Nähkästchen. Einmal ging sogar ein ganzes Gerät stiften – wenn auch nur kurzzeitig.

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Original-iPhone von 2007.

So sah das erste iPhone aus: Noch ohne UMTS, Frontkamera oder Apps – außer denen von Apple natürlich.

(Bild: Apple<br>)

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Die Entwicklung des iPhone, das in dieser Woche vor zehn Jahren erstmals auf den Markt kam, war für Apple ein gigantisches Projekt – und höchst stressig für alle Beteiligten. Die beiden Teammitglieder Tony Fadell und Andy Grignon haben sich nun gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN (Video siehe unten) zu ihrer damaligen Arbeit geäußert und ließen auch einige Anekdoten vom Stapel.

Fadell, der als Vater des iPod gilt, verlor so ausgerechnet auf einem deutschen Flughafen ein wertvolles iPhone-Prototypmodell. Das Gerät sei einfach aus seiner Tasche gefallen, so der Hardware-Experte. Daraufhin habe er ein "Team von Personen" zurück zum Flugzeug begleitet, um es von oben nach unten zu durchsuchen.

Fadell konnte das iPhone auch nicht "Telefon" nennen: Er beschrieb es als "schwarzes Ding mit einem Stück Glas auf der einen und Plastik auf der anderen Seite", das "ein bisschen größer als ein Satz Spielkarten" sei. Nach einer halben Stunde, die Fadell wie ein Monat vorkam, wurde das iPhone aufgefunden: Es war zwischen zwei Sitze geraten.

Andy Grignon, der unter anderem für frühe Funksoftware beim iPhone zuständig war, später das webOS-Projekt leitete und von Steve Jobs den Spitznamen "Fuckchop" (sogar auf seinen Visitenkarten) erhalten hatte, sprach über besonders intensive Momente bei dem Projekt. Es sei nicht schlimm gewesen, wenn Jobs sich aufgeregt habe, dies sei normal gewesen. Angst habe man immer dann haben müssen, wenn es um ihn still war. Eine der bizarrsten Momente sei gewesen, als Jobs und der heutige Apple-Chef Tim Cook in einer solchen Schweigeminute in zwei Schaukelstühlen gesessen hätten. "Die wippten synchron."

Fadell äußerte sich auch in einem Interview mit der britischen Ausgabe des Wired-Magazins zur iPhone-Entstehung. Die vielfältigen Herkunftsgeschichten hätten damit zu tun, dass Apple verschiedene Projekte gleichzeitig habe laufen lassen – inklusive mehrerer Prototypen. Zu diesen gehörten ein iPod mit großem Touchscreen, ein iPod-Telefon mit Bedienung per Clickwheel und ein MacBook mit Touchscreen. Schließlich lief alles auf das heutige iPhone zu.

(bsc)