Insolvenzverwalter sieht Anzeichen für verschleppte Unister-Insolvenz

War das Leipziger Internet-Schwergewicht Unister schon lange vor dem großen Crash vor einem Jahr pleite? Dieser Verdacht steht im Raum – und könnte gravierende Auswirkungen haben.

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Unister

(Bild: dpa, Jan Woitas)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • dpa
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Das Leipziger Internet-Unternehmen Unister ist möglicherweise schon lange vor der Anmeldung der Insolvenz im vorigen Sommer pleite gewesen. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Unister schon länger zahlungsunfähig gewesen sei, sagte Insolvenzverwalter Prof. Lucas Flöther. Derzeit sammele er dafür gerichtsfeste Beweise.

Sobald diese vorlägen, werde es erste Anfechtungen geben. Unter Umständen könnten Gelder zurückgeholt werden. Zahlreiche Unister-Gesellschaften hatten nach dem Tod des Gründers bei einem Flugzeugabsturz im Sommer 2016 Insolvenz angemeldet.

Verwalter Flöther hat inzwischen große Teile der Unternehmensgruppe verkauft. Unter anderem ging die Unister-Reisesparte, zu der die Portale fluege.de und ab-in-den-urlaub.de gehörten, an einen tschechischen Investor. Das Insolvenzverfahren werde sich voraussichtlich noch einige Jahre hinziehen, sagte Flöther.