Gamepads fürs Apple TV 4: Zum Spielen gemacht

Die aktuelle Generation des Apple TV taugt auch als Spielekonsole. Mit der Siri Remote gelingt die Steuerung zwar, sie ist aber nicht jedermanns Sache. Gamepads sorgen für richtiges Konsolen-Feeling. Mac & i hat fünf Modelle getestet.

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Von
  • Benjamin Kraft
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Sicher, die Siri Remote, die in der Packung der Multimediabox Apple TV 4 liegt, hat einige Vorteile: Sie ist selbst mit kleinen Händen zu bedienen, besitzt Beschleunigungs- und Neigungssensor – und vor allem: man muss sie nicht extra bezahlen.

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Nicht nur Konsolen-Veteranen vermissen aber bald die Vorzüge eines echten Gamepads, etwa die beiden Joysticks, mit denen sich in entsprechenden Spielen zwei Bewegungen gleichzeitig steuern lassen. Außerdem nutzen viele Titel die vier Knöpfchentasten (A, B, X, Y) auf der Oberseite für Standardaktionen wie Sprünge im Jump'n'Run oder Gas und Bremse im Rennspiel. Dazu dienen auch die vier Schultertasten genannten Schalter an der Rückseite. Manche Spiele belegen die unteren beiden mit Sonderaktionen.

Ergonomisch geformte Gamepads sorgen dafür, dass auch längere Spiele-Sessions nicht mit schmerzenden Händen enden. Die Handflächen umschließen die beiden Griffe, Daumen liegen auf Joystick, Steuerkreuz oder Knöpfen, Finger an den Schultertasten in Hab-Acht-Stellung.

Voraussetzung für die Verbindung mit dem Apple TV 4 ist Bluetooth, reicht aber allein nicht aus. Nur von Apple zertifizierte Gamepads werden erkannt. Aus diesem Grund scheitert der Versuch, einen PS3-, Xbox- oder Steam-Controller zu koppeln.

Das schränkt die Auswahl ein, dafür kann man mit zertifizierten Controllern ab iOS 7 auch an vielen Mobilgeräten zocken. Ob das mit dem eigenen klappt, verrät ein Blick in die Kompatibilitätsliste des Herstellers. Mit dem Mac verbinden sich die meisten zwar, unsere Kandidaten waren danach aber nicht nutzbar.

Fünf Modelle zu Preisen von bis zu 60 Euro mussten sich im Racer Asphalt 8: Airborne, dem Jump'n'Run-Spiel Rayman Adventures und dem Reaktions-Ballerspiel Geometry Wars beweisen. Von SteelSeries stammen der Stratus XL (50 Euro) und der aktuelle Nimbus (60 Euro), den Apple auch während der Keynote zum Apple TV 4 erstmals zeigte. Je rund 40 Euro kosten der C.T.R.L. i von Mad Catz, und der Contour von Tt eSports (ab 57,18 €). Das Horipad Wireless vom japanischen Hersteller Hori ist für um die 50 Euro zu haben, allerdings nur noch bei wenigen Händlern gelistet oder nur gebraucht verfügbar.

Als Drahtlosgeräte müssen sich die Gamepads selbst um ihre Energieversorgung kümmern. Nimbus, Contour und Horipad enthalten integrierte Akkus, die sich je nach Modell über Lightning-, Mini- oder Micro-USB-Kabel laden. C.T.R.L.i und Stratus XL benötigen Standard-Energiezellen im AAA- respektive AA-Format. All unsere Probanden zeigen über ihre LEDs ihren Ladestand an und schalten sich nach einer Weile aus, um Energie zu sparen.

Sämtliche Kandidaten tragen die gleichen Bedienelemente – Apple gibt das so vor. SteelSeries und Hori orientieren sich beim Layout am Playstation-Controller, der beide analoge Joysticks nebeneinander anordnet. Mad Catz und Tt eSports nehmen sich das Xbox-Gamepad zum Vorbild, bei dem das digitale Steuerkreuz in der unteren Reihe steht und der linke Stick nach oben rutscht.

Für SteelSeries' Nimbus und MadCatz' C.T.R.L.i bieten die Hersteller iOS-Apps an. Die spielen den Controllern bei Bedarf Firmware-Updates ein und zeigen Listen mit unterstützten Spielen. SteelSeries verspricht, mit Apple kontinuierlich an der Unterstützung neuer Titel zu arbeiten. Die Mad-Catz-App lässt Nutzer zusätzlich die Funktionen in einem intuitiven GUI prüfen.

Um einen Controller anzumelden, navigiert man am Apple TV 4 zum Menüeintrag "Fernbedienung und Geräte/Bluetooth", schaltet den Controller ein und drückt je nach Modell bis zu fünf Sekunden lang dessen Bluetooth-Taste. Dann erscheint am Apple TV sein Name, den man per Siri Remote auswählt. Über dieses Prozedere lassen sich nacheinander bis zu drei Gamepads anmelden, die dann abwechselnd oder in Multiplayer-Spielen gleichzeitig genutzt werden dürfen.

Einmal verbunden, kann das Gamepad auch die Bedienoberfläche steuern, sogar ohne Sichtverbindung. Im Test machte das Steuerkreuz dabei eine bessere Figur als die Joysticks, die erst mit Verzögerung reagierten.

War zwischenzeitlich ein anderer Controller verbunden, wollten sich die Controller ab und an nicht wieder mit dem Apple TV koppeln. Letztlich half nur, sie aus der Controller-Liste zu entfernen und neu zu verbinden.

Fünf Gamecontroller für Apple TV 4 (5 Bilder)

Tt eSports Contour