Justizminister Maas will, dass Parteien auf Social Bots verzichten

Social Bots könnten fälschlich den Eindruck erwecken, es würden Menschen miteinander kommunizieren. Da bestehe die Gefahr, dass Meinungen beeinflusst und manipuliert würden, meint der Bundesjustizminister.

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Justizminister Maas will, dass Parteien auf Social Bots verzichten

(Bild: dpa)

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  • dpa

Bundesjustizminister Heiko Maas wendet sich gegen den Einsatz sogenannter Social Bots in der Politik. "Politische Parteien sollten im Wahlkampf und auch sonst komplett auf den Einsatz von Social Bots verzichten", sagte der SPD-Politiker der dpa. Wenn Social Bots massenhaft Beiträge in sozialen Netzwerken posteten und fälschlich den Eindruck erweckten, es würden Menschen miteinander kommunizieren, bestehe die Gefahr, dass Meinungen beeinflusst und manipuliert würden. "Das steht im Widerspruch zu unserer pluralistischen Gesellschaft", sagte Maas.

Mit Social Bots können Einträge bei Diensten wie Twitter und Facebook automatisch hergestellt werden, die so aussehen wie Texte von menschlichen Nutzern. Forscher der britischen Universität zu Oxford hatten kürzlich in einer Studie auf die Gefahr hingewiesen, dass die Bots die Demokratie untergraben könnten. In Deutschland sorgten demnach Social Bots beispielsweise dafür, dass die AfD zur Bundespräsidentenwahl im Februar auf Twitter überrepräsentiert war.

Die etablierten Parteien hatten bereits voriges Jahr darauf geeinigt, im Wahlkampf keine Social Bots zu verwenden. Die AfD folgte im April dieses Jahres. (anw)