Apples geheimes Fitnesslabor

Um das Sporttracking seiner Computeruhr Apple Watch möglichst genau zu machen, betreibt der Konzern ein eigenes Forschungszentrum – inklusive zahlreicher Sportgeräte und Pool.

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Von
  • Rachel Metz

Seit mehreren Jahren betreibt Apple nun schon ein eigenes Fitnesslabor – angesiedelt an einem geheimen Ort irgendwo auf seinem Campus im kalifornischen Cupertino. In der vergangenen Woche gab das High-Tech-Unternehmen gegenüber Journalisten Details bekannt, wie verschiedene sportliche Aktivitäten – egal ob zu Wasser oder zu Land – erforscht werden, um möglichst akkurate Algorithmen für die Computeruhr Apple Watch zu entwickeln.

Jay Blahnik, Direktor für Fitness und Gesundheitstechnik bei dem Konzern sagte, das Fitnessstudio-artige Labor habe mittlerweile mehr biometrische Daten gesammelt als jede andere Sportforschungsstelle. Aufgebaut wurde es bereits vor dem Verkaufsstart der Apple Watch im Jahr 2015. Versuchskaninchen waren Anfangs nur Mitarbeiter des iPhone-Herstellers. Apple ist mittlerweile größter Käufer sogenannter Metabolic Carts, Maschinen, die den Sauerstoffverbrauch eines Sportlers messen können, um Rückschlüsse auf den Stoffwechsel ziehen zu können. Die Hälfte der Geräte sei tragbar, um sie auch bei Außenaktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren nutzen zu können. Laut Blahnik nutzen einige Mitarbeiter die Metabolic Carts bei einer täglichen Tour über das Gelände, begleitet von einem Sicherheitsmitarbeiter.

Geschwommen wird hingegen normalerweise in einem Infinity Pool, der in Innenräumen aufgebaut ist. Blahnik zufolge stellte sich bei den Versuchen heraus, dass die meisten Leute nicht so gut schwimmen, wie sie denken. So lasse sich selbst bei ziemlich regelmäßigen Schwimmern nur schwer der Unterschied etwa zwischen Kraulen und Brustschwimmen messen.

In Apples Fitnesslabor muss allerdings nicht nur Sport getrieben werden. Im "Data Gym" werden auch normale Aktivitäten gemessen. "An einem Tag könnten Sie hier vorbeikommen und wir untersuchen dann, wie viele Kalorien beim Sitzen verbrannt werden, weil wir auch das verstehen müssen", so Blahnik.

Der Fitnessdirektor demonstrierte vor Reportern in Los Angeles auch verschiedene neue Sport- und Fitness-Funktionen, die die Apple Watch demnächst erhalten soll. Dazu gehört, dass die Uhr sich künftig mit verschiedenen Laufbändern und anderen Sportgeräten direkt verbinden kann, um Daten mit diesen auszutauschen. Verfügbar sein wird die neue Funktion zum erscheinen des Apple-Watch-Betriebssystems watchOS 4. Es ist für kommenden Herbst geplant. Diverse Anbieter von Fitnessgeräten haben bereits bekanntgegeben, bei dem Vorhaben mitmachen zu wollen. (bsc)