iOS-App Gudak Cam imitiert klassische Kamera: Selfie erst nach drei Tagen

Mit der Gudak Cam sind nur 24 Aufnahmen am Stück möglich – die dann 72 Stunden lang "entwickelt" werden.

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Selfie erst nach drei Tagen: iOS-App imitiert klassische Kamera

Bitte warten: "Die Bildvorschau ruiniert den Moment", sagen die Gudak-Cam-Macher.

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.

Analoge Kameras mit echtem Film werden heute nur noch selten verwendet. Der südkoreanische iOS-Entwickler Screw Bar will seiner Kundschaft nun zumindest ein Gefühl dafür vermitteln, wie anstrengend und unbequem deren Verwendung einst waren. Die Firma hat eine neue App namens Gudak Cam auf den Markt gebracht, die eine Billigkamera aus den Neunzigern imitiert – und zwar mit allem, was dazugehört.

"Der Begriff Gudagdali ist ein altes koreanisches Wort für altmodisch. In der heutigen digitalen Ära, in der es für alles eine Rückgängig-Funktion gibt, haben wir womöglich den Spaß daran verloren, besondere Momente auszuwählen und zu würdigen", schreibt Screw Bar in seinen Releasenotes.

Gudak Cam baut deshalb spezielle "Features" in seine App ein, die genau dem entsprechen, wie man "damals" fotografiert hat. Dazu gehört, dass die App über einen "Film" verfügt, der nur 24 Aufnahmen fasst, die wiederum innerhalb von 12 Stunden geknipst werden müssen. Ist der Film voll, wird er drei Tage lang "entwickelt", was die App durch einen Countdown verdeutlicht.

Eine Vorschau der Bilder ist nahezu nicht möglich (nur durch einen virtuellen "Viewfinder"), auch kann der Nutzer nach der Aufnahme nicht prüfen, wie sie geworden sind – wenn man nicht besagte drei Tage wartet. Zudem, und jetzt wird es fies, sorgt ein Algorithmus dafür, dass das Bildergebnis nicht immer gelingt – "randomness outcome" nennen die Entwickler von Screw Bar das. Die App an sich erinnert an Wegwerfkameras von Kodak – auch das Logo und die Farbwahl sind hiervon inspiriert.

Gudak Cam kostet aktuell 1,09 Euro und ist im Download knapp 80 MByte groß – erstaunlich für einen so geringen Funktionsumfang, doch vermutlich den grafischen Assets geschuldet. Es kann im Hoch- und Querformat geknipst werden. Mindestvoraussetzung ist ein iPhone mit iOS 8. Die App kann am iPad verwendet werden, ist aber für das Tablet nicht spezifisch angepasst. (bsc)