Eurostat: Über 8 Millionen IT-Spezialisten in Europa, deutlich mehr sind gefragt

3,7 Prozent der gesamten Beschäftigen arbeiteten 2016 in der EU als Programmierer, Administratoren und vergleichbare Fachleute im Computersektor. Sie sind "überwiegend männlich und sehr gut ausgebildet".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 502 Kommentare lesen
Eurostat: Über 8 Millionen IT-Spezialisten in Europa, deutlich mehr sind gefragt

(Bild: dpa, Jan Woitas / Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

In der EU waren 2016 rund 8,2 Millionen Personen als Spezialisten im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) tätig, was 3,7 Prozent der arbeitenden Bevölkerung entspricht. Zahlen dazu hat das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag veröffentlicht. Die Daten sollen nun in mehrere Brüsseler politische Strategien einfließen, vor allem in Initiativen rund um den geplanten digitalen Binnenmarkt.

In Großbritannien arbeiten 1,6 Millionen IT-Spezialisten, in Deutschland 1,5 Millionen und in Frankreich eine Million. Relativ betrachtet meldeten im vorigen Jahr Finnland und Schweden mit jeweils über 6 Prozent die höchsten Anteilen an IT-Fachleuten an der Gesamtbeschäftigung vor Estland mit 5,3 Prozent. Am anderen Ende der Skala wies Griechenland mit 1,4 Prozent den niedrigsten Anteil auf gefolgt von Rumänien, Zypern und Lettland. Insgesamt habe sich die Zahl der Programmierer, Administratoren und sonstigen Computer- und Telekommunikationsexperten in der EU von 2011 bis 2016 um 1,8 Millionen erhöht.

Mehr Infos

Zu Arbeitsplätzen und Stellenangeboten in der IT-Branche siehe auch den Stellenmarkt auf heise online:

2016 waren mehr als acht von zehn IKT-Fachleuten in der EU Männer. Dies steht im starken Gegensatz zur Gesamtsituation im Arbeitsmarkt, in dem Männer und Frauen weitgehend zu gleichen Teilen vertreten sind. Besonders stark dominieren die Herren mit Anteilen zwischen über 90 und 88 Prozent in der Slowakei, Tschechien und Malta, in Lettland und Litauen gestaltet sich das je 75,2 Prozent zumindest etwas ausgeglichener. In Deutschland liegt die Männerquote bei 83,4 Prozent.

In der Sparte sind hauptsächlich hochqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt. 61,8 Prozent der IKT-Fachkräfte besaßen mindestens einen tertiären Bildungsabschluss. 36,3 Prozent der Spezialisten in der EU waren jünger als 35 Jahre.

Generell beschäftigten in der EU voriges Jahr 20 Prozent der Unternehmen IT-Spezialisten und knapp 9 Prozent stellten Experten ein beziehungsweise wollten dies tun. 41 Prozent dieser Firmen hatten aber Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen. Die größten Engpässe auf dem IT-Arbeitsmarkt verzeichnen die Statistiker mit 66 Prozent der suchenden Unternehmen in Tschechien, vergleichsweise entspannt ist die Lage dagegen in Spanien mit 17 Prozent der Unternehmen, die keine ITK-Fachleute finden. Deutschland liegt hier mit 52 Prozent über dem EU-Durchschnitt.

(anw)