E-Ink-Bildschirm mit sehr schnellen Schaltzeiten

Eine Wissenschaftlergruppe der South China Normal University arbeitet an Verfahren, das Farbvideos auf elektronischem Papier wiedergeben kann.

vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
E-Ink-Bildschirm mit schnellen Schaltzeiten
Lesezeit: 2 Min.

Elektronisches Papier bietet zwar gestochen scharfe Texte und Grafiken. Aber bei der Bildwiederholfrequenz ist es bisher zumeist so langsam, dass es sich nur schwerlich fĂĽr die Darstellung von Bewegtbildern eignet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("E-Paper-Display zeigt Videos").

Wissenschaftler um Professor Guofu Zhou von der South China Normal University (SCNU) in Guangzhou haben nun ein Verfahren entwickelt, das eine hohe Bildwiederholrate mit den Vorteilen von E-Paper kombinieren soll. Das Electro-Fluidic Display, kurz EFD, nutzt quasi farbige Tinten, die es derzeit in Cyanblau, Magenta, Gelb und Schwarz gibt (Cyan, Magenta, Yellow, Black – CMYK). Die Farbschichten werden übereinander angeordnet und lassen sich mit einer Schaltrate von 7,5 Millisekunden wechseln.

Überlegungen zum Herstellungsprozess haben die SCNU-Forscher bereits angestellt. Bestehende Produktionslinien für herkömmliche LC-Displays sollen sich zu großen Teilen weiterverwenden lassen. Eine Massenproduktion soll kurzfristig möglich sein. Noch sind die Bildpunkte im EFD allerdings reichlich groß und somit vor allem für Outdoor-Werbetafeln geeignet.

Auf Messen wurde so ein 40 mal 40 Zentimeter großes Display mit einer Auflösung von 32 mal 32 demonstriert. Es erreichte eine Bildwiederholrate von 50 Hertz, was für Filme ausreicht. Dabei sollen Kontrast und Relexion des eingehenden Lichtes hoch sein, wie man das von anderen E-Paper-Techniken kennt, die auch bei starker Sonneneinstrahlung gut lesbar sind. Der Stromverbrauch soll bei nur ein Prozent dessen liegen, was vergleichbar große TFT-LCD- oder LED-Bildschirme schlucken. Spätere Anwendungsfelder für die EFDs, die nach dem Electro neben Billboards seien auch reguläre Displays und Computeruhren, glaubt Zhou.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)