Papierherstellung: Sedimentgestein statt totem Holz

Eine Firma aus Japan will aus Kalkstein Papier herstellen und dabei jede Menge Rohstoffe sparen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 186 Kommentare lesen
Sedimentgestein statt totem Holz
Lesezeit: 2 Min.

Die Papierherstellung ist aufgrund des großen Wasserbedarfs nicht sonderlich umweltfreundlich – auch beim Recycling fällt noch jede Menge Nass an. Der japanische Unternehmer Nobuyoshi Yamasaki hat mit seiner Firma "Times Bridge Management Global", kurz TBM, nun ein Verfahren entwickelt, bei dem statt Zellulose, also vulgo: totem Holz, Kalkstein als Grundmaterial für die Herstellung verwendet wird, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Papier aus Kalkstein").

Zur Produktion von einer einzigen Tonne herkömmlichem Papier werden laut Yamasaki 100 Tonnen Wasser benötigt und ungefähr 20 Bäume, die zerlegt werden müsse. Das Limex (für "Lime X", also Kalk X) genannte neue Papier von TBM kommt mit weniger als einer Tonne Kalkstein aus. Zusätzlich werden knapp 200 Kilo Polyolefin-Polymer – also Kunststoff – benötigt. Durch die Verwendung des Polymers erhält das fertige Steinpapier eine gute Wasserresistenz: Es kann draußen, in Feuchträumen und sogar unter Wasser beschrieben werden, wie Yamasaki sagt. In Japan wird es bereits für Visitenkarten genutzt, die in dem Land von großer Bedeutung im Geschäftsleben sind – und im Alltag einiges aushalten müssen.

Darüber hinaus ist Limex laut Angaben des Herstellers auch recyclingfähig. Produziert hat TBM bereits Notizbücher, Poster, Bücher, Platzkarten und sogar Origami aus dem Steinpapier. Mit einer japanischen Sushikette hat die Firma Medienberichten zufolge vor kurzem einen Vertrag für die Menükarten von 400 Restaurants geschlossen – und dabei aufgrund der Haltbarkeit gepunktet. Yamasaki hat darüber hinaus große Pläne: Er will weitere Fabriken besonders in wasserarmen und kalksteinreichen Regionen der Welt, etwa in Kalifornien oder Marokko, gründen. Der Unternehmer hat sich viel vorgenommen: Er wolle eine Firma gründen, die "Hunderte Jahre" bestehe, sagte er der Wirtschaftnachrichtenagentur "Bloomberg".

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)