NASA-Sonde Cassini: Magnetfeld des Saturn bleibt rätselhaft

Nur beim Saturn sind Rotationsachse und Magnetfeldachse fast absolut parallel. Auch Cassini hat keine Abweichung gefunden, die ausreicht um die Existenz des Magnetfelds nach gegenwärtigem Wissensstand zu erklären.

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NASA-Sonde Cassini: Magnetfeld des Saturn bleibt rätselhaft

Diese Nahaufnahme des Saturn mit Teilen der Ringe und ausläufern der Atmosphäre schickte Cassini jüngst zur Erde.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

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Der Saturn und seine Ringe

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Obwohl sich die NASA-Sonde Cassini dem Saturn seit Monaten immer wieder und immer weiter annähert, hat sie bei dem Ringplaneten noch keine Abweichung zwischen der Rotationsachse und der Achse des Magnetfelds gefunden. Das sei äußerst überraschend, erklären die beteiligten Wissenschaftler und trage weiter zur Einzigartigkeit des Planeten bezüglich seines Magnetfelds bei. Deswegen könne auch die exakte Länge eines Tages auf dem Saturn weiterhin nicht bestimmt werden. Während bei allen anderen Himmelskörpern im Sonnensystem die Achse, um die sie sich drehen und die, um die sich das Magnetfeld anordnet, voneinander abweichen, sind diese beim Saturn quasi parallel. Das sei mit den gegenwärtigen Theorien zur Entstehung planetarer Magnetfelder schwer zu erklären.

Die Abweichung liegt den Forschern zufolge unter 0,06 Grad. Den Theorien zur Ausbildung des Magnetfelds zufolge ist eine gewisse Abweichung der beiden Achsen aber notwendig, um Ströme im flüssigen Metall – beziehungsweise im metallischen Wasserstoff im Kern des Saturn – aufrechtzuerhalten. Ohne solch eine Abweichung würden diese Ströme deswegen irgendwann verschwinden und damit auch das dadurch ausgebildete Magnetfeld. Deshalb gehen die Wissenschaftler auch davon aus, dass künftige Messungen in Zukunft doch noch eine Abweichung zutage fördern, die bislang noch durch Auswirkungen der tiefen Atmosphäre verdeckt wird.

Cassini (18 Bilder)

Blick auf den Saturn und im Detail auf die Erde aus 1,45 Milliarden Kilometern Entfernung
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Cassini fliegt gegenwärtig zum Abschluss ihrer äußerst erfolgreichen Mission mehrmals durch den Zwischenraum zwischen dem Saturn und seinen ikonischen Ringen. Insgesamt sind 20 solcher Passagen geplant, einen Großteil davon hat sie nun bereits hinter sich. Am 15. September soll Cassini dann in den Saturn eintauchen und dabei zerstört werden. Damit soll eine mögliche Kontaminierung der Monde verhindert werden, auf denen lebensfreundliche Verhältnisse herrschen könnten. Bis zu diesem Missionsende soll die Sonde immer riskantere Orbits fliegen, um möglichst viele Daten aus vorher unerreichbaren Gegenden über der Atmosphäre zu sammeln.

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Dort hat die Sonde nun bereits kleinste Partikel gesammelt – die ersten überhaupt vom Saturn und aus dessen Ringen. Die werden an Bord der Sonde analysiert und sollen noch möglichst viel über die Zusammensetzung dieser beiden Regionen verraten. Bei ihrem ersten Flug zwischen Saturn und dessen Ringe hatte Cassini bereits festgestellt, dass in dieser Region überraschend wenige Partikel zu finden sind. Das verringerte die Gefahren für die Sonde und ermöglichte nun die Sammlung der Teilchen. In den kommenden Wochen soll die Sonde sogar in die obersten Schichten Atmosphäre eindringen und dort Partikel einsammeln. (mho)