Justizminister Biesenbach (NRW): Vorsicht bei In-App-Käufen

Der nordrhein-westfälische Landesjustizminister warnt Verbraucher vor Kostenfallen bei Smartphone- und Tablet-Anwendungen. Zudem mahnt er gesetzliche Regelungen zur Begrenzung der Risiken bei In-App-Käufen an.

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Peter Biesenbach

(Bild: landtag.nrw.de / Bernd Schälte)

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Von
  • dpa

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hat gegenüber der Deutschen Presse-Agentur darauf hingewiesen, dass kostenpflichtige Optionen innerhalb von Apps oft in regelrechte Abzocke ausarten. Nutzer, die nicht genau aufpassen, geben dabei oft viel Geld für sogenannte Premium-Features etwa bei Spielen aus.

Viele Games im Mobilbereich arbeiten nach dem sogenannten Freemium-Prinzip (klassischerweise auch "Free-to-Play" genannt), bei dem der Download kostenlos ist, aber im Spielverlauf immer wieder Geldausgaben nahegelegt werden. Das Abkürzen einzelner Spielhandlungen, das zeitweilige Aufladen von Fähigkeiten und andere zu kaufende Mechanismen, die an echte Geldflüsse gekoppelt sind, lassen Nutzer schnell den Überblick über den tatsächlichen Kostenumfang verlieren.

Biesenbach sieht den europäischen Gesetzgeber in der Pflicht : "Wenn Brüssel weiterhin nichts tut, werden wir das auf nationaler Ebene gesetzlich regeln. Geregelt werden muss es."

Allein in Deutschland sind nach Branchenangaben im vergangenen Jahr 392 Millionen Euro mit In-App-Käufen umgesetzt worden. Dabei sind Biesenbach zufolge Kinder und Jugendliche besonders häufig unter den Käufern zu finden. Bereits Sechsjährige hätten es schon geschafft, ihren Eltern Kosten von mehreren Tausend Euro für virtuelle Güter in Mobilspielen zu bescheren. Über eine Million minderjährige Kunden bildeten die zweitgrößte Käufergruppe von Apps in Deutschland.

Zwar wolle die EU-Kommission Kinder wirksamer schützen, aber seit Jahren sei nur wenig passiert. Verbrauchern rät der Minister: "Warten Sie bitte nicht, bis Brüssel Sie schützt. Schützen Sie sich selbst und blockieren Sie in den Einstellungen Ihrer Geräte die In-App-Käufe."

Je stiller ein Kind am digitalen Spielgerät werde, desto teurer könne es werden, meint Biesenbach. (psz)