Patent für die mobile digitale Signatur

Das Deutsche Patent- und Markenamt hat dem E-Business-Spezialisten Brokat ein Patent für die Nutzung von Mobiltelefonen zur digitalen Signatur erteilt.

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Das Deutsche Patent- und Markenamt hat dem E-Business-Spezialisten Brokat ein Patent für die Nutzung von Mobiltelefonen zur digitalen Signatur erteilt. Wie Brokat-Sprecher Reiner Jung gegenüber heise online betonte, will sein Unternehmen das Patent jedoch nicht exklusiv nutzen, sondern in das Mobile Electronic Signature Consortium (msign) einbringen. Das Konsortium, dem neben Brokat auch Netzbetreiber sowie Hersteller von Handys, Chipkarten und E-Commerce-Software angehören, hat bereits ein Protokoll für die digitale Signatur mit dem Handy vorgestellt und möchte dieses als internationalen Standard etablieren.

In der Praxis soll es mehrere Sicherheitsstufen geben. Erst im Endausbau werde das Handy oder die Mobilfunkkarte den geheimen Schlüssel für die digitale Signatur enthalten. Bis dahin könne man aber bereits eine serverbasierte Signatur anbieten, erklärte Malte Borcherding, bei Brokat für die mobile digitale Signatur zuständig. Dabei liegt der Schlüssel auf einem Server, etwa beim Betreiber des Mobilfunknetzes, und wird durch Eingabe einer PIN aktiviert. Wie die einzelnen Verfahren nach dem neuen Gesetz zur digitalen Signatur einzustufen sind, stehe noch nicht fest, meinte Borcherding.

Durch die Nutzung des Handys und der Mobilfunkkarte muss der Anwender keinen Kartenleser und keine weitere Chipkarte erwerben. Dennoch kann er sowohl am PC (über einen zusätzlichen Anruf) als auch unterwegs eine digitale Signatur leisten. Zu den Anwendungsfeldern gehört auch das Bezahlen mit dem Handy, wie es Paybox bereits realisiert hat. Allerdings ist Paybox nicht Mitglied beim msign-Konsortium. Die Frage, ob Brokat auf Grund des Patents Lizenzforderungen an Paybox stellen wird, konnte Borcherding noch nicht beantworten. (ad)