Apple: iPad lebt, iPhone im Verkauf besser und Dienstegeschäft größer als Facebook

Der Konzern hat die Wall Street mit überraschend guten Zahlen besänftigt. Nachbörslich zog die Aktie stark an. Allerdings rumort es im China-Geschäft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 175 Kommentare lesen
Apple-Logo

Das Apple-Logo ist an einem Apple-Store in Washington, DC, USA zu sehen.

(Bild: dpa, Shawn Thew/Illustration)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Apple hat am Dienstagabend gute Zahlen vorgelegt. Der Konzern meldete für das dritte Finanzquartal einen Gewinn von 8,72 Milliarden US-Dollar (1,67 Dollar pro Aktie) bei einem Umsatz von 45,4 Milliarden. Damit übertraf er die Vorhersagen der Wall Street von 44,89 Milliarden Umsatz bei einem Gewinn pro Aktie von 1,57 Dollar, was nachbörslich für einen Kurssprung bei den Anteilsscheinen des Unternehmens um zwischenzeitlich über 6 Prozent sorgte.

Apple konnte in den meisten Geschäftsbereichen zulegen. So wurden mit 41 Millionen Einheiten wieder mehr iPhones verkauft – im Vorjahresvergleich waren es noch 40,4 Millionen. Bei den Mac-Rechnern legte Apple von 4,25 Millionen im letzten Jahr auf jetzt 4,29 Millionen Stück zu.

Besonders gut lief es beim iPad, das zuvor über 14 Quartale Verkaufsrückgänge zu verzeichnen hatte. Dank der neuen iPad-Pro-Modelle konnte Apple den Tablet-Verkauf im Vergleich zum Vorjahresquartal um satte 15 Prozent steigern, im Vergleich zum Vorquartal gar um 28 Prozent. Die verkaufte Gesamtstückzahl lag bei 11,42 Millionen. Apples Marge war mit 38,5 Prozent 0,5 Prozent besser als im Vorjahresquartal, 61 Prozent der Umsätze kamen nicht aus den USA. Apple kündigte eine Dividende von 63 US-Cent pro Aktie an, die am 17. August ausgezahlt wird. Für das kommende Quartal erwartet der Konzern einen Umsatz von 49 bis 52 Milliarden Dollar und eine Marge zwischen 37,5 und 38 Prozent.

Der Gesamtumsatz Apples war mit 7 Prozent im Vorjahresvergleich im Plus. Konzernchef Tim Cook betonte, man habe nun sein drittes Quartal mit einem sich beschleunigenden Wachstum in Folge vorlegen können. Beim Gewinn verzeichnete man ein Plus von 11,9 Prozent. Apples drittes Quartal endete zum 1. Juli 2017.

Das Service-Geschäft bekommt bei dem Konzern eine immer stärkere Bedeutung. Die Cloud- und Diensteabteilung mit Angeboten wie iCloud, Apple Music, dem App Store, dem Bezahldienst Apple Pay oder den iTunes-Läden hat die Größe einer eigenen Fortune-100-Firma. Im dritten Quartal lag der Umsatz hier bei 7,27 Milliarden Dollar, im Vorjahresquartal war er mit 5,98 Milliarden noch deutlich niedriger. Rechnet man die letzten vier Quartale zusammen, landete Apple beim Umsatz seiner Dienstesparte gar vor dem Gesamtgeschäft des Social-Networking-Riesen Facebook.

Im Gespräch mit Analysten nach Bekanntgabe der Quartalszahlen räumte CEO Tim Cook ein, dass es weiterhin Herausforderungen im für Apple so wichtigen Wachstumsmarkt China gibt. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 10 Prozent, was Analysten unter anderem schlechteren iPhone-Verkäufen anlasten. Cook sagte aber auch, dass der Rückgang praktisch gesehen ein Nullwachstum gewesen sei – ohne Währungseffekte sei man gar um 6 Prozent im Plus. Das iPad sei "dramatisch stärker" gewachsen als der Markt. Der iPhone-Verkauf sei "relativ gleichgeblieben von Jahr zu Jahr". "Wir sehen das alles als positive Zeichen." Hong Kong ziehe aber den "Greater China"-Markt herunter.

Finanzchef Luca Maestri teilte mit, das Unternehmensgeschäft bei Apple laufe gut. "iOS verändert das Enterprise-Segment." So werde etwa der Supermarktriese Walmart mehr als 19.000 iPads für das Mitarbeitertraining in den USA einsetzen. Die installierte Basis an Macs sei zweistellig im Jahresvergleich gewachsen. Apple habe nun 185 Millionen zahlende Abonnenten bei allen Diensteangeboten (gerechnet auch mit Services Dritter). Allein in den letzten 90 Tagen habe man hier um 20 Millionen zugelegt. Der Bezahldienst Apple Pay werde noch bis Ende des Jahres in Finnland, Dänemark und Schweden eingeführt.

Apples Quartalszahlen im Überblick.

(Bild: Apple)

(bsc)