Dürre in Saskatchewan: Stromzähler fangen Feuer
In der kanadischen Provinz Saskatchewan haben mehrere Stromzähler Feuer gefangen. Grund ist eine Rekorddürre, die zu Bodenverschiebungen führt.
In den letzten Wochen haben in der kanadischen Provinz Saskatchewan mehrere Stromzähler anscheinend spontan zu brennen begonnen. Betroffen sind ausschließlich Gebäude, deren Stromzuleitung unterirdisch verlegt wurde. Aufgrund einer intensiven Dürre ist das Erdreich so trocken, dass sein Volumen deutlich zurückgegangen ist. Dabei wirkt auf unterirdisch verlegte Stromkabel eine Zugkraft. Diese kann so stark sein, dass am Zähler Kabel freigelegt werden und es zu Kurzschlüssen und Funkenschlag kommt.
Zwar sind in den Stromzählern Kabelreserven vorgesehen, weil sich die Kabel auch temperaturbedingt zusammenziehen können. Diese Reserven reichen aber oft nicht aus, um die nun eingetretene "Schrumpfung" des Bodens auszugleichen. In Saskatchewans Hauptstadt Regina sind im Juli nur 1,8 mm Regen gefallen. Damit war dieser Juli der trockenste seit 130 Jahren.
Stromkunden mit den weit verbreiteten Überkopfzuleitungen müssen sich keine Sorgen machen. Laut Stromnetzbetreiber Saskpower gibt es in der Prärieprovinz nur etwa 9000 Stromzähler mit unterirdischer Zuleitung. Sie müssen nun inspiziert werden. Die Fehlerrate ist hoch: Von 2000 bereits inspizierten Zählern mussten 800 repariert oder ausgetauscht werden. Regenfälle helfen nicht mehr, weil die Schäden an den Leitungen bereits eingetreten sind.
Smarte Zähler waren nicht wasserdicht
Die nun entstehenden Kosten sind allerdings gering, verglichen mit einem 2014 aufgetretenen Problem. Damals musste Saskpower mehr als 100.000 "smarte" Stromzähler austauschen, nachdem einige von ihnen Feuer gefangen hatten. Eine Untersuchung kam zu dem Schluss, dass die "smarten" Zähler der Firma Sensus nicht wasserdicht waren, sodass Regenwasser und andere Stoffe eindringen konnten. Damit war auch der Lagerbestand von weiteren 100.000 neuen Stromzählern wertlos.
Saskpower ließ wieder herkömmliche Zähler anschaffen und einbauen. Die Kosten dieser Umrüstung wurden auf 47 Millionen kanadische Dollar geschätzt (aktuell rund 32 Millionen Euro). In einem inzwischen geschlossenen Vergleich verpflichtete sich Lieferant Sensus, 24 Millionen Dollar in bar zu erstatten, fünf Millionen Dollar für die Entwicklung eines besseren Zählers bereitzustellen, und 18 Millionen Dollar Rabatt auf zukünftige Bestellungen zu gewähren. Das macht in Summe ebenfalls 47 Millionen Dollar. Ab kommendem Jahr sollen in Saskatchewan wieder "smarte" Stromzähler installiert werden. (ds)