Solarworld bietet Wechsel in Transfergesellschaft an

Nach dem Ausstieg von Bosch vor einigen Jahren müssen sich erneut viele Solartechniker in Arnstadt um ihre Zukunft sorgen. In einer Belegschaftsversammlung bei Solarworld ging es für viele nur noch um den Sozialplan.

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Solarworld bietet Wechsel in Transfergesellschaft an

(Bild: solarworld.de)

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Von
  • dpa

Einem Großteil der Beschäftigten des insolventen Solartechnik-Herstellers Solarworld in Arnstadt soll ein Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten werden. Nach Angaben der IG Metall und der Insolvenzverwaltung wurde die Belegschaft am Montag in einer Versammlung über Grundzüge eines Sozialplans und die nächsten Schritte informiert. Danach sollen von einer Investorengruppe 183 Arbeitsplätze in dem Werk erhalten werden, das die Solarworld AG vor drei Jahren vom Bosch-Konzern übernommen hatte. Bis zu 500 der nach Angaben der IG Metall noch knapp 700 Arbeitnehmer in Arnstadt sollen ein Übernahmeangebot in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft erhalten.

Die Transfergesellschaft könnte allerdings nur anfangen, wenn ein Kaufvertrag mit einer Investorengruppe zustande komme, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Horst Piepenburg. Wenn es nicht dazu komme, müssten alle Beschäftigten der insolventen Solarworld freigestellt werden. "Es bliebe dann nur noch eine kleine Abwicklungsmannschaft."

Sollte es zu einem Vertragsabschluss kommen, könnte es mit dem Neustart für eine drastisch verkleinerte Belegschaft schnell gehen. Am 11. August könnte es eine außerordentliche Gläubigerversammlung in Bonn geben. Am 16. August könnte der neue Investor möglicherweise übernehmen, hieß es aus Teilnehmerkreisen auf der Belegschaftsversammlung.

An diesem Dienstag solle es ein Treffen von Betriebsräten, IG Metall und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in Erfurt geben, sagte der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Erfurt, Kirsten Joachim Breuer. Dabei soll es nach seinen Angaben um eine mögliche Unterstützung des Landes beim Erhalt von Arbeitsplätzen gehen. Das Wirtschaftsministerium bestätigte, dass ein Treffen geplant ist.

Laut IG Metall gibt es Indizien, dass Solarworld-Gründer Frank Asbeck zur Investorengruppe gehören könnte, die die Werke in Arnstadt und im sächsischen Freiberg vom Insolvenzverwalter übernehmen wolle. Darauf habe es Hinweise bei den Sozialplanverhandlungen gegeben. Von der Insolvenzverwaltung gab es dazu bisher keine Bestätigung.

Die Solarworld AG hatte am 11. Mai Insolvenz angemeldet. Am 1. August war das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Bonner Konzerns eröffnet worden. Bei Solarworld in Freiberg sollen laut Insolvenzverwaltung 283 Stellen erhalten bleiben. (anw)