Fake News: Bots spielen entscheidende Rolle

In sozialen Netzen verbreitete Fake News werden zu einer ernsten Bedrohung. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass daran maßgeblich geschickt programmierte Bots beteiligt sind.

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Studie: Bots spielen entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Fake News

Das ist kein Social Bot, sondern ein Doodle Bot.

(Bild: Re-Dock / PD)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

In einer wissenschaftlichen Untersuchung hat sich ein Team von der Indiana University in Bloomington erstmals systematisch mit der Frage beschäftigt, wie Fake News auf Twitter verbreitet werden. Eines der Ergebnisse ist, dass insbesondere in der Anfangsphase soziale Bots eine entscheidende Rolle dabei spielen: Sie werden nach der Veröffentlichung von Fake News auf einschlägigen Seiten rasch aktiv und sprechen dabei gezielt einflussreiche Nutzer an, berichtet Technology Review online in "Wenn Bots Fake News verbreiten".

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Bei Fake News geht es um die Veröffentlichung von Nachrichten, die falsch oder irreführend sind. Das Phänomen ist inzwischen so weit verbreitet, dass eine Reihe von unabhängigen Factchecking-Organisationen aktiv sind, um die Korrektheit von Informationen im Internet zu überprüfen. Zu ihnen zählen snopes.com, politifact.com und factcheck.org.

Auf diesen Seiten sind 122 Websites zu finden, die routinemäßig Fake News veröffentlichen – für die Forscher der Ausgangspunkt für ihre Untersuchung: Das Team beobachtete 400.000 Behauptungen, die auf diesen Seiten aufgestellt wurden, und untersuchte, wie sie sich auf Twitter verbreiten. Dazu sammelten die Forscher rund 14 Millionen Tweets, in denen die Behauptungen erwähnt wurden. Als Nächstes schauten sie sich bis zu 200 der neuesten Beiträge der Konten dahinter an, um herauszufinden, ob sie von einem Menschen oder einem Bot stammen dürften. Wie sich zeigte, schreiten vor allem Bots nach neuen Veröffentlichungen rasch zur Tat und richten ihre Tweets gezielt an Nutzer mit viel Einfluss.

An einer ähnlichen Stelle setzt die Forschung von Wissenschaftlern um William Brady von der New York University an. Sie hatten herausgefunden, dass sich politische Posts in sozialen Netzwerken besonders gut verbreiten, wenn sie moralisch-emotionale Worte enthalten. So stellten sie bei einer Analyse auf Twitter fest, dass Tweets mit Wörtern wie "Pflicht", "Angst" oder "Gier" schnell eine hohe Reichweite erzielten und bis zu 20 Prozent häufiger geteilt wurden als Tweets mit vergleichbarem Inhalt, aber ohne emotional-moralische Begriffe.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)