Nach rechtsextremem Anschlag: Mehr US-Internetkonzerne sperren Neonazis aus

Nach den schockierenden Ereignissen rund um einen Neonazi-Aufmarsch in den USA haben nun auch Reddit und Facebook Konsequenzen gezogen und rechtsextreme Gruppen gelöscht. Paypal kündigte an, Rassisten künftig auszusperren.

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Nach rechtem Anschlag: Mehr US-Internetkonzerne sperren Neonazi aus

Teilnehmer des Aufmarschs in Charlottesville

(Bild: Karla Cote, CC BY-ND 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

In den USA wenden sich nach den rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville (Virginia) immer mehr Unternehmen gegen Rechtsextreme und Rassisten. Nachdem die Neonazi-Seite "The Daily Stormer" ihre Web-Hoster verloren hat und inzwischen ins sogenannte Darknet umgezogen ist, haben die Internetportale Reddit und Facebook nun nachgezogen. Wie Cnet berichtet, hat Reddit das Unterforum ("Subreddit") "r/Physical_Removal" geschlossen, in dem über Massaker, Morde und Konzentrationslager fabuliert wurde. Auch Facebook hat demnach mehrere Gruppen gesperrt, denen ähnliches vorgeworfen wird. Sogar die Veranstaltungsseite für den Marsch der Rassisten in Charlottesville sei gelöscht worden.

Auch der Online-Bezahldienst Paypal will verhindern, dass mit seinem Service Hass und Rassismus gefördert wird. "Wir arbeiten daran, dass unser Angebot nicht genutzt wird, um Zahlungen zu akzeptieren oder Spenden für Aktionen zu sammeln, die Hass, Gewalt oder rassistische Intoleranz unterstützen", erklärte das US-Unternehmen. "Das betrifft Organisationen, die rassistische Ansichten befürworten, den Ku Klux Klan, weiße rassistische Gruppen oder Nazi-Gruppen." Medienberichten zufolge hatten die Rassisten und Nationalisten den Bezahldienst genutzt, um den Aufmarsch in Charlottesville zu organisieren.

Zu den Auseinandersetzungen am Samstag war es gekommen, nachdem Neonazis und Rechtsradikale gegen den geplanten Abbau einer Statue des Südstaatengenerals Robert E. Lee in Charlottesville demonstriert hatten. Eine Gegendemonstration wurde dann offenbar von einem Autofahrer angegriffen. Der mutmaßlich rechtsextreme Fahrer tötete dabei eine 32-Jährige. Später kamen außerdem noch zwei Polizisten ums Leben. Die schockierenden Ereignisse lösten in den Vereinigten Staaten heftige Diskussionen aus, die auch mehrere IT-Konzerne dazu veranlassten, Konsequenzen zu ziehen und rechtsextremen Kunden zu kündigen. (mho)