NotPetya: Maersk erwartet bis zu 300 Millionen Dollar Verlust

Containerterminals standen still, Schiffe konnten weder gelöscht noch beladen werden: Mehrere Wochen hielt der Trojaner den dänischen Mega-Konzern Maersk in Atem. Die Reederei Maersk Line und der Hafenbetreiber APM Terminals wurden schwer getroffen.

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NotPetya: Maersk erwartet bis zu 300 Millionen Dollar Verlust

Die Gunvor Mærsk der Maersk Line mit Kurs auf den Hamburger Hafen.

(Bild: Bernhard Fuchs, CC BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Maersk, das dänische Industrie-Konglomerat, zu dem unter anderem mit der Maersk Line die größte Containerschifflinie der Welt gehört, hat nach eigenen Angaben 200 Millionen bis 300 Millionen US-Dollar (nach aktuellem Kurs etwa 170 Millionen bis 256 Millionen Euro) Verlust durch den Angriff des Kryptotrojaners NotPetya erlitten. Von dem Angriff seien vor allem die Maersk Line, der Logistikdienstleister Damco und APM Terminals betroffen gewesen. APM Terminals betreibt Containerhäfen und Verladestationen für Containerschiffe auf der ganzen Welt.

Der Cyberangriff habe das Handelsvolumen der Firma für "mehrere Wochen im Juli" deutlich negativ beeinflusst, konstatiert der Geschäftsbericht der Firma für die erste Hälfte des Jahres 2017. Die geschätzten 200 Millionen bis 300 Millionen US-Dollar Verlust, die Maersk wegen NotPetya erwarte, würden voraussichtlich die Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal des Jahres negativ beeinflussen. Das Container-Geschäft der Firma habe deutlich gelitten.

Informationen von heise online zufolge legte der Trojaner Systeme auf Bohrinseln des Konzerns lahm und verhinderte das Beladen und Löschen von Containerschiffen der Reederei. Maersk scheint eine der von NotPetya am schwersten getroffenen Firmen in Westeuropa gewesen zu sein. Auch Beiersdorf, Merck TNT Express und Reckitt Benckiser mussten Beeinträchtigungen ihrer Geschäfte vermelden. Reckitt Benckiser erwartet einen Umsatzrückgang von zwei Prozent für das Jahr 2017 (über 111 Millionen Euro). Sicherheitsforscher gehen davon aus, dass es sich bei NotPetya nicht um Ransomware, sondern einen Wiper-Trojaner gehandelt hat, der hauptsächlich finanziellen Schaden und Chaos anrichten sollte. Der Geheimdienst der Ukraine spricht von einem Cyberangriff aus Russland. (fab)