DLR und NASA suchen Flugzeug der Zukunft: Hybrid, leise und umweltfreundlich

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt suchte frische Ideen für die Luftfahrt der Zukunft.

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DLR und NASA suchen Flugzeug der Zukunft: Hybrid, leise und umweltfreundlich

"Urban Liner" der TU-München

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Ein Flugzeug mit Hybridantrieb und einem einzelnen Triebwerk am Heck ist der Gewinnerentwurf eines Nachwuchsforscher-Wettbewerbs des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Mit diesem "Urban Liner" hat ein Studierenden-Team der TU München den deutschen Vorentscheid für die DLR/NASA Design Challenge mit dem US-amerikanischen Pendant der DLR gewonnen.

Nach dem Münchner Konzept vom Lehrstuhl für Luftfahrtsysteme soll der Treibstoffverbrauch halbiert und der Stickoxidausstoß gar um 80 Prozent verringert werden können. Außerdem soll der Flieger möglichst leise sein. "Normalerweise wird beim Flugzeug erst spät im Entwurf auf Möglichkeiten der Lärmreduzierung geachtet, wir haben dem von Anfang an alles andere untergeordnet", erklärt Teamleiter Christian Decher.

An dem Wettbewerb haben 63 Studierende von sechs Universitäten teilgenommen. Sie konnten sich dafür entscheiden, Design-Vorschläge für leiseres Fliegen oder für effiziente Überschalljets zu erarbeiten. Das Konzeptflugzeug sollte mindestens 200 Passagiere beziehungsweise 12 beim Überschallflieger transportieren und bis 2035 realisiert werden können.

Auf den zweiten Platz kam das Konzept "HORUS 3000-300" der FH Aachen, auf den dritten das "High-Efficient Low-Emission Supersonic Aircraft HELESA" der Uni Stuttgart und auf den vierten das "Low Noise Hybrid Passenger Aircraft" der RWTH Aachen. Außerdem waren Studierende der TU Berlin und der TU Hamburg-Harburg dabei. Die Münchner wollen im Herbst 2017 zur NASA in die USA reisen und dort neben den US-Siegern ihre prämierte Arbeit in einem Symposium mit internationalen Luftfahrtforschern präsentieren.

DLR/NASA Design Challenge: Der deutsche Vorentscheid (13 Bilder)

Entwurf "Urban Liner" von der TU München.
(Bild: llb.mw.tum.de)

"Unsere größte Herausforderung als Luftfahrtforscher ist, trotz weltweit stetig wachsender Passagierzahlen den Umwelteinfluss des Flugverkehrs weiter zu mindern und so Emissionen und Lärm zu reduzieren. Dafür brauchen wir frische und ungewöhnliche Ideen, und solche haben die Studierenden präsentiert", sagte DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. (anw)