iPhone-Kopfhörer werden zum Hörgerät

Mit Apples AirPods und einer App sollen sich eines Tages Hörhilfen ersetzen lassen – zumindest teilweise.

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iPhone-Kopfhörer werden zum Hörgerät
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Eine Schweizer Neugründung will aus einer App, Apples iPhone sowie den komplett drahtlosen Ohrstöpseln AirPods einen Ersatz für Tausende Euro teure Hörgeräte schaffen – zumindest bei moderatem Hörverlust. Die Anwendung namens Fennex steht bereits im App Store bereit, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Start-up hilft besser hören").

Das Tool ist derzeit kostenlos, für Zusatzfunktionen könnte künftig aber Geld verlangt werden. Noch befindet sie sich ganz am Anfang: In der aktuellen Inkarnation dient sie als "billiges Hörgerät". Dazu wird zunächst die Hörleistung in jedem der beiden Ohren getestet und dieses Ergebnis dann verwendet, um eine personalisierte, anpassbare Klangverstärkung zu erzielen. Wer beispielsweise Schwierigkeiten hat, einem Vortrag an der Uni zu folgen, kann das Telefon in der Nähe des Rednerpultes platzieren und der Rede dann auch aus einer hinteren Reihe mittels AirPods lauschen.

Später soll die App noch deutlich schlauer werden. So sind Klangprozessoralgorithmen geplant, die unerwünschte Geräusche oder Feedback-Effekte ausfiltern. Die App könnte auch von Nutzern verwendet werden, die in bestimmten Situationen einfach nur besser hören wollen. Wenn alles klappt, könnten App und Apple-Hardware damit eines Tages zu einer Alternative für reguläre Hörgeräte werden, glaubt Firmenchef Alex Mari. "Wir wollen so nah wie möglich an Hörgerätetechnik herankommen."

Die Fennex-App ist Teil eines größeren Trends, bei dem Smartphones und Kopfhörer dazu verwendet werden, das Hören zu verbessern – sowohl für Menschen mit Hörbehinderung als auch normale Nutzer, die nur anpassen wollen, was sie auf ihre Ohren bekommen. So gibt es etwa die App Pretralex, die mit Kopfhörern und Smartphones arbeitet wie Fennex, aber auch spezielle Kopfhörer mit eigenen Apps, wie sie etwa Doppler Labs mit dem Here One produziert.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)