Samsung-Erbe wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt

Lee Jae Yong, der Erbe des südkoreanischen Megakonzerns Samsung, ist wegen Bestechung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Welche Konsequenzen sein Unternehmen ziehen wird, ist unklar, aber das Urteil könnte zum Problem werden.

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Samsung-Erbe wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt
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Der Erbe des südkoreanischen Samsung-Imperiums, Lee Jae Yong, ist wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, wurde der 49-jährige Vize-Vorsitzende des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics vom Bezirksgericht in Seoul der Bestechung, der Untreue und anderer Delikte für schuldig befunden.

Das Verfahren gegen Lee stand im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um eine enge Freundin der früheren Präsidentin Park Geun Hye. Samsung soll hohe Summen an Organisationen der Freundin Parks gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Firmentöchter erhalten haben. Ermittler hatten Samsungs De-facto-Chef Bestechungszusagen in Höhe von 43,3 Milliarden Won (rund 33 Millionen Euro) vorgeworfen, verurteilt wurde er nun für rechtswidrige Zahlungen in Höhe von 7,2 Milliarden Won (rund 6 Millionen Euro).

Die Anwälte des nun Verurteilten kündigten demnach direkt an, in Berufung zu gehen. Für den Megakonzern könnte die Entscheidung schwerwiegende Konsequenzen haben, schreibt die Nachrichtenagentur. Zwar hat Prozess Samsung bislang offenbar noch nicht sehr geschadet, aber in Zukunft könnte die Unsicherheit wichtige strategische Entscheidungen etwa über Firmenübernahmen erschweren. Die lange Abwesenheit an der Führungsspitze könnte dafür sorgen, dass der Konzern hinter seine Konkurrenten zurückfällt, zitiert Yonhap Marktbeobachter. (mit Material der dpa) / (mho)