Home Office: Telearbeit in großen Firmen zunehmend verbreitet

40 Prozent der großen Firmen beschäftigen Mitarbeiter, die Vollzeit von zu Hause aus arbeiten, in zwei Jahren sollen es 56 Prozent sein. Dies geht aus einer Umfrage hervor, an der 800 Führungskräfte aus 15 Ländern teilnahmen.

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Internetnutzung im Café

In vielen Berufen kann man heutzutage flexibel arbeiten – auch im Café.

(Bild: dpa, Robert Schlesinger/Archiv)

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Trotz gegenteiliger Entwicklungen in einzelnen Konzernen scheint sich die technologiegestützte Heimarbeit weltweit weiter auszubreiten. "Flexible Konzepte" spielen beim Wandel von der klassischen Büroumgebung hin zu digitalen Arbeitsplätzen eine verstärkte Rolle, hat der IT-Dienstleister Dimension Data mit einer aktuellen Firmenumfrage im Rahmen seines diesjährigen "Digital Workplace Report" herausgefunden. 40 Prozent der Beteiligten beschäftigen demnach Mitarbeiter, die Vollzeit von zu Hause aus arbeiten. Der Anteil soll in den kommenden zwei Jahren auf 56 Prozent steigen.

Bei 46 Prozent der befragten Unternehmen sind zudem derzeit Mitarbeiter zumindest teilweise im Home Office tätig. Hier rechnen die Teilnehmer sogar mit einem Plus von gut 30 Prozent in den nächsten beiden Jahren. Auf die Frage nach den größten Hindernissen bei der digitalen Neuorganisation der Arbeit gaben 62 Prozent der Firmen IT-Probleme an. 60 Prozent haben nach eigenen Angaben mit organisatorischen Problemen zu kämpfen. 66 Prozent gehen davon aus, dass sie externe Unterstützung benötigen, um neue Arbeitsplatztechnologien planen, entwickeln und zu ihrem Vorteil einsetzen zu können.

Für die Untersuchung ließ Dimension Data über 800 Führungskräfte aus großen Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern branchenübergreifend in 15 Ländern von allen fünf Kontinenten befragen. Darunter sind neben Deutschland unter anderem die USA, Frankreich, Italien und Großbritannien. Rund ein Viertel der Teilnehmer war der Ansicht, dass Werkzeuge zur Analyse der Tätigkeiten der Beschäftigten, für "Augmented Reality" und "Micro-Learning" eine wichtige Rolle spielen bei der Transformation von Arbeitsumgebungen. 50 Prozent meinen, dass die Telekonferenz-Technik deutliche Fortschritte gemacht hat, während nur 25 Prozent dies sozialer Software für den Arbeitseinsatz attestieren.

IBM hatte vor einigen Monaten für Schlagzeilen gesorgt mit der Ansage, wieder verstärkt auf die Anwesenheit der Mitarbeiter in zentralen Bürogebäuden zu setzen. Die Anweisung sollte zunächst für rund 2600 Marketingexperten von Big Blue in Atlanta, Raleigh, Austin, Boston, San Francisco und New York gelten, aber auch auf die Entwicklungsbereiche für Watson und das Cloudgeschäft ausgeweitet werden. IBM galt lange Zeit als Pionier flexibler Arbeitsorte. Auch Yahoo und HP hatten Telearbeiter teils wieder zurückbeordert. Ein allgemeiner Trend lässt sich daraus aber offenbar nicht ablesen. (vbr)