Uber will Nutzer nach Fahrtende nicht mehr per iPhone überwachen

Derzeit erlaubt sich der Taxidienst ein sogenanntes Post-Trip-Tracking, das fünf Minuten nach Fahrtende erfasst, wo Nutzer hingehen, solange man die App nicht abschießt. Das Verhalten wird nun endlich abgestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Uber

Der Chefjurist von Google, David Drummond, hat den Verwaltungsrat des Fahrdienst-Vermittlers Uber verlassen.

(Bild: dpa, Alex Hofford)

Lesezeit: 2 Min.

Uber versucht, sein Image in Sachen Datenschutz zu verbessern. Zu den Maßnahmen des krieselnden Taxidienstes gehört, die GPS-Überwachung seiner Nutzerschaft künftig stärker einzuschränken. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, unterlässt das Unternehmen ab diese Woche das sogenannte Post-Trip-Tracking auf dem iPhone. Dabei blieb die Ortserfassung fünf Minuten nach Ende einer Fahrt noch aktiv, auch wenn die App im Hintergrund lief.

Der Konzern war für die Maßnahme stark kritisiert worden und begründete sie unter anderem damit, dass man sicherstellen wollte, dass Kunden auch an dem von ihnen gewünschte Ort ankamen und nicht Opfer von Überfällen werden. Wie genau man letzteres verhindern wollte, teilte das Unternehmen damals jedoch nicht mit. Wer das Post-Trip-Tracking unterbinden wollte, musste die App stets nach einer Fahrt komplett abschießen oder ihr die Ortserfassungsrechte gänzlich entziehen, was dann jedoch die händische Eingabe des jeweiligen Abfahrts- und Zielortes erzwang.

Mit der in dieser Woche erfolgenden Änderung wird die Ortserfassung im Hintergrund deaktiviert, so der Bericht weiter – die App erfasst GPS-Positionen des Nutzers also nur noch, wenn die Anwendung im Vordergrund aktiv ist. Laut Uber-Sicherheitschef Joe Sullivan hat die Maßnahme nichts mit mehreren Entlassungen im Uber-Management zu tun. So musste unter anderem Konzernchef Travis Kalanick das Unternehmen verlassen – im Rahmen eines Skandals, bei dem es auch um frauenverachtendes Verhalten bei mehreren Uber-Mitarbeitern gegangen sein soll. Sullivan zufolge arbeiten mittlerweile 500 Personen bei dem Taxidienst daran, "die Kundenprivatsphäre bei Uber zu verbessern". Der Chief Security Officer ist seit 2015 angestellt.

Uber hatte die Möglichkeit, ein GPS-Tracking im Hintergrund durch die iOS-App zu unterbinden, im vergangenen November deaktiviert. Zuvor war es möglich, ihr nur dann die Ortserfassung zu erlauben, wenn sie im Vordergrund aktiv war. Entsprechend galt seit November eine "Alles oder nichts"-Regel beim GPS-Tracking durch Uber. Ob die Daten wirklich genutzt wurden, blieb unklar.

Sicherheitschef Sullivan sagte gegenüber Reuters, es sei ein Fehler gewesen, die Nutzer um mehr Informationen zu bitten, ohne klarzustellen, welchen Vorteil Uber im Gegenzug dafür biete. Falls Uber das Post-Trip-Tracking später erneut aktiviert, werde man dies den Kunden erklären und ihnen die Möglichkeit zum Opt-In geben, also die Funktion nicht für alle aktivieren. (bsc)