Konflikt mit Trump-Regierung: Apple-Chef setzt sich für Migrantenkinder ein

250 Apple-Mitarbeiter sollen unter das DACA-Richtlinie fallen, mit dem die Obama-Administration Kindern illegaler Einwanderer unter bestimmten Umständen eine Arbeitserlaubnis gab. Donald Trump will es in einem halben Jahr abschaffen.

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Tim Cook

Tim Cook bei dem Event im Bill Graham Civic Auditorium in San Francisco.

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Boss Tim Cook hat auf die Entscheidung der US-Regierung reagiert, die "Deferred Action for Childhood Arrivals"-Richtlinie in einem halben Jahr abzuschaffen, sollten die beiden Kammern des US- Parlaments keinen Ersatz finden. Mit DACA, das unter dem Trump-Vorgänger Barack Obama eingeführt wurde, können Personen, die im Alter von bis zu 16 Jahren illegal in die USA gekommen sind, unter bestimmten Umständen von einer Deportation ausgenommen werden und erhalten zudem eine zwei Jahre gültige Arbeitserlaubnis. Trump hatte während seiner Kampagne stets betont, er werde DACA abschaffen, sollte er gewählt werden.

In einer E-Mail an die Apple-Mitarbeiter schrieb Cook nun, Amerika habe seinen Menschen die Chance versprochen, ihre Träume "durch harte Arbeit und Beharrlichkeit" umsetzen zu können. Apple schaffe Produkte, die bei der Umsetzung dieser Träume helfen.

Er sei "tief bestürzt", dass 800.000 Amerikaner mit dem Ende von DACA nun womöglich aus dem Land vertrieben würden. Darunter seien auch "mehr als 250 unserer Apple-Kollegen". DACA stehe dafür, dass Menschen, die als Kinder in die Vereinigten Staaten gekommen sind, nicht dafür bestraft werden sollten, dass sie sich illegal im Land aufhalten. Die Richtlinie beinhalte eine "rigorose Hintergrunduntersuchung" des jeweiligen Lebens, die Menschen gingen zur Schule, verdienten Geld und zahlten Steuern, so Cook.

Personen, die unter DACA fallen, arbeiten laut Cook in 28 US-Bundesstaaten. Sie seien in Ländern wie Kanada, Mexiko, Kenia oder in der Mongolei geboren, "doch Amerika ist die einzige Heimat, die sie jemals gekannt haben". Sie sind laut Cook in Apples Ladengeschäften ebenso angestellt wie in den Forschungsteams des Unternehmens. "Sie tragen zu unserer Firma, unserer Wirtschaft und unserer Gemeinschaft beim genau wie ich und Sie das tun. Ihre Träume sind unsere Träume."

Cook kündigte an, mit den Senatoren und Abgeordneten des US-Kongresses zu arbeiten, um einen "permanenten Schutz" für diese Bevölkerungsgruppe zu erreichen. Der Apple-Chef ist nicht die einzige Führungsperson in der US-IT-Branche, die sich gegen das Ende von DACA ausgesprochen hat. Manager von Microsoft, Amazon, Netflix, AT&T und zahlreichen weiteren Unternehmen schrieben einen offenen Brief an den US-Präsidenten. (bsc)