Kompakte Systemkamera Fujifilm X-E3 mit Touchdisplay und Bluetooth

Mit der X-E3 präsentiert Fujifilm die Nachfolgerin der X-E2S. Neben WLAN bietet sie Bluetooth für eine dauerhafte Verbindung zwischen Mobilgerät und Kamera, dazu kommt ein Touchdisplay.

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Fujifilm X-E3

(Bild: Fujifilm)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Die Fujifilm X-E3 ist die kleinste Systemkamera in der X-Serie. Mit den Maßen 121 × 74 × 43 Millimeter (B×H×T) ist sie nur etwas größer als eine Canon EOS M100 und mit 337 Gramm sogar noch etwas leichter als ihre Vorgängerin. Dafür verzichtet sie gegenüber dieser auf den eingebauten Blitz; er liegt der X-E3 als Zubehör bei. Aufgewertet hat der Hersteller jedoch den Sucher, der eine Auflösung von 2,36 Megapixeln und OLED-Technik bietet.

Das rückseitige, feststehende 7,6-cm-Display (720 × 480 Bildpunkte) ist zugunsten einer komfortableren Handhabung nach links gewandert. Die kreuzförmig angeordneten Bedientasten sind einem Vierwege-Joystick gewichen. Darüber können Fotografen nicht nur das AF-Feld verschieben, sondern sich auch komfortabel durchs Menü bewegen. Bei einem ersten Handhabungstest fanden wir uns schnell zurecht. Unterstützt wird die Bedienung durch das Touchdisplay.

Beim Blick durch den Sucher, kann man per Touch das Autofokusfeld wechseln. Im Quickmenü lassen sich per Druck aufs Display die einzelnen Funktionen direkt auswählen und über das Rad verändern. Mit Wischgesten scrollt man bei der Wiedergabe wie beim Smartphone von Bild zu Bild. An der Oberseite gibt es zwei Räder: eins für die Belichtungszeit, das zweite für die Belichtungskorrektur. Per Taste können Fotografen zwischen unterschiedlichem Belichtungsmodi (Einzel-/Serienbild, Belichtungs-, ISO-, WB-Reihe) auswählen.

Fujifilm X-E3 (10 Bilder)

Die Fujifilm X-E3 ist das kleinste Modell der X-Systemkameraserie. Trotz ihrer geringen Größe liegt sie gut in der Hand.
(Bild: Fujifilm)

Die Technik im Inneren entspricht weitgehend der Fujifilm X-T20. Als Sensor hat Fujifilm hier ebenfalls einen X-trans-Typ im APS-C-Format mit 24 Megapixeln verbaut, der einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 200 bis ISO 12.800 (erweiterbar auf ISO 100 bis ISO 51.200) bietet. Die interne Bildverarbeitung übernimmt ein X Prozessor Pro, der zudem einen schnellen Autofokus mit einer Reaktionszeit von 50 Millisekunden sowie eine Serienbildrate von acht Bildern (mechanischer Verschluss) beziehungsweise 14 Bildern pro Sekunde (elektronischer Verschluss) ermöglicht. Im Silent-Modus geht das sogar ohne jede Geräuschentwicklung vonstatten.

Die übliche WLAN-Kommunikation mit Smartphone oder Tablet wird durch eine zusätzliche Bluetooth-Verbindung unterstützt. Diese sorgt für einen schnellen Verbindungsaufbau beider Geräte und hält die Verbindung, solange beide – Kamera und App (Fuji Camera Remote Vers. 3.0) – aktiv sind. Im Hintergrund können die Bilder nach jeder Aufnahme von der Kamera zum Mobilgerät übertragen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch automatisches Geotagging und Firmware-Updates darüber möglich sein.

Videos nimmt die X-E3 wahlweise in Full HD 4K (3840 × 2160)/30p auf SD-Karte (UHS-1) auf. Dabei lassen sich die Sequenzen gleich mit den bekannten Fujifilm Film-Looks versehen. Auf Wunsch überträgt die Kamera das Aufnahmebild per HDMI an einen externen Monitor. Zu Verbesserung des Tons können Videografen ein externes Mikrofon anschließen.

Die X-E3 wird es in zwei Farbvariationen (Schwarz und Silber/Schwarz) geben. Die Kamera soll ab Ende September zum Preis von 900 Euro im Handel erhältlich sein. Das Kit zusammen mit einem XF 18-55mm F2.8-4 soll 1300 Euro kosten.

Mit der Software Fujifilm X RAW Studio führt der Hersteller ein neues Konzept bei der Entwicklung von Raw-Dateien ein. Via USB nutzt das Programm die Rechenpower des Kameraprozessors. Die Beurteilung der Bildqualität geschieht am PC-Monitor.

(Bild: Fujifilm)

Zeitgleich mit der X-E3 stellt Fujifilm einen neue Raw-Software vor. Im Unterschied zu herkömmlichen Programmen nutzt die Software zur Bildbearbeitung die Leistungsfähigkeit des kamerainternen Prozessors, der für diese Aufgabe laut Fujifilm um ein Vielfaches leistungsfähiger sein soll als ein gängiger Prozessor im PC. Während der Bearbeitung muss eine USB-Verbindung zwischen Kamera und Computer bestehen. Die Bilder verbleiben auf der Speicherkarte in der Kamera. Es werden also immer nur die zur Bildschirmdarstellung notwendigen Daten hin- und hergeschoben.

Der Vorteil dieser Arbeitsweise soll in einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit liegen. Zudem ist sichergestellt das etwa die Filmsimulationen genauso eingearbeitet werden, wie sie auch in den JPEG-Bilder zu sehen sind. Erfahrungen haben gezeigt, dass eine nachträgliche Filmsimulation der Raw-Bilder in externen Raw-Konvertern zu abweichenden Ergebnissen führen. Nach der Raw-Entwicklung speichert die Software die Bilder als JPEG oder TIFF auf der internen Speicherkarte ab. Ob das TIFF dabei 8 Bit oder 16 Bit unterstützt, ist bislang noch nicht bekannt. X RAW Studio soll nach entsprechenden Firmware-Updates auch zusammen mit der X-Pro2, der X-T2 und der X-T20 funktionieren und kostenlos zur Verfügung gestellt werden. (pen)