Bericht: Samsung-Monopol schuld an hohem iPhone 8-Preis

Nur die Südkoreaner können ausreichend OLED-Bildschirme für Apples neues Top-Smartphone produzieren. Das wirkt sich deutlich auf den Preis auf, heißt es in einer Analyse.

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Samsung

Das Logo des Elektronikkonzerns Samsung am Eingang zur Firmenzentrale in Seoul.

(Bild: dpa, Yna/YONHAP NEWS AGENCY)

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Apples nächste Smartphone-Generation, iPhone 8 oder vielleicht auch "iPhone Edition" genannt, soll der Gerüchteküche zufolge bis zu 1200 US-Dollar kosten. Einer der Gründe dafür ist angeblich Samsung, wie der üblicherweise gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Bankhaus KGI in einem Report an Investoren schreibt. Der südkoreanische Elektronikkonzern kontrolliere die komplette OLED-Versorgung Apples für das Gerät und verlange entsprechend hohe Preise.

Waren für Apple laut Kuo für die LCD-Module in aktuellen iPhones zwischen 45 und 75 Dollar (4,7 beziehungsweise 5,5 Zoll) zu zahlen, verlange Samsung nun zwischen 120 und 130 Dollar pro OLED-Panel im Gerät beim iPhone 8. Dieser hohe Preis soll – plus Apples typischerweise hoher Marge – mitverantwortlich sein, dass es das neue Top-Smartphone aus Cupertino ab 1000 Dollar aufwärts geben soll. Hinzu kommen noch weitere technische Errungenschaften wie ein 3D-Sensor und eine verbesserte Kamera.

OLED-Bildschirme lassen sich schwieriger produzieren als LCD-Module, zudem gibt es einen höheren Ausschuss. Entsprechend ist nicht klar, wie stark Samsung seine aktuelle Monopolstellung tatsächlich ausnutzt. Kuo zufolge versucht Apple allerdings fieberhaft, einen weiteren Produzenten aufzubauen. Dazu passt, dass es intensive Verhandlungen mit dem südkoreanischen Samsung-Konkurrenten LG gibt. Apple will angeblich Milliarden Dollar zahlen, damit dieser seine OLED-Produktion hochfahren kann. Allerdings dürfte dies vor dem 2018er iPhone nichts mehr werden – möglicherweise dauert es sogar noch länger.

Einem Bericht der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg zufolge kann LG erst gegen Ende 2018 "kleinere Mengen" eigener OLED-Panels für Apple liefern. Aktuell laufen Preisverhandlungen mit Apple. Es soll aber aktuell noch technische Probleme in LGs Fertigung geben. Die notwendigen Verdampfungsmaschinen seien beispielsweise erst kürzlich angeliefert worden. Der Lieferant, das japanische Unternehmen Canon Tokki, baute 2016 nur zehn Einheiten dieser Geräte. (bsc)