Beratungsstelle gegen Hass im Netz in Österreich startet

Eine neue Beratungsstelle steht österreichischen Opfern sowie Zeugen von Hassrede, Sexismus und Mobbing im Internet zur Seite. Das Angebot ist gebührenfrei.

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Stop-Zeichen mit Aufkleber "HATING"

(Bild: sylvar CC BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Am Montag nimmt in Österreich die neue Beratungsstelle "#GegenHassimNetz" ihren Regelbetrieb auf. Sie soll Internetnutzer unterstützen, die online Opfer von Hassrede, Sexismus oder Mobbing geworden sind. Auch Organisationen und Zeugen, die eingreifen möchten, werden beraten. Das Angebot ist gebührenfrei.

Das Logo der Beratungsstelle #GegenHassimNetz

Kontaktaufnahme ist zu Bürozeiten via Chat, Twitter, Facebook-Messenger, und Telefon (Wien 2365534) auf Deutsch und Englisch möglich. Zwar gibt es auch eine E-Mail-Adresse, aber leider keinen passenden PGP-Schlüssel. Nach Terminvereinbarung sind persönliche Beratungsgespräche in Wien-Margareten möglich.

Finanziert wird das Angebot aus dem Bundesbudget, wofür bis November 2018 470.000 Euro vorgesehen sind. Betreiber ist der Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit. Die Mitarbeiter der Beratungsstelle sind juristisch sowie psychologisch geschult. Sie können die ungebührlichen Inhalte einschätzen und dann über mögliche Gegenstrategien aufklären.

Staatssekretärin im Bundeskanzleramt Muna Duzdar (SPÖ) hat die Einrichtung am Freitag eröffnet.

(Bild: BKA/Christopher Dunker)

Außerdem geben sie Unterstützung bei etwaigen rechtlichen und anderen Schritten, und nehmen gegebenenfalls mit den Betreibern von Online-Diensten Kontakt auf, damit diese unzulässige Inhalte entfernen. Schließlich kennen die Berater auch Hilfsangebote weiterer Einrichtungen und geben entsprechende Hinweise.

"Die Beratungsstelle ist eine wichtige Antwort auf den Hass im Netz und die Wildwest-Mentalität, die dort Platz greift", sagte Staatssekretärin Muna Duzdar bei der offiziellen Eröffnung am Freitag, "[Die Beratungsstelle] stärkt alle in der Gesellschaft und gibt denjenigen Rückendeckung, die Opfer von Hass im Netz sind und werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Aggressiven obsiegen und die anderen hinausgedrängt und mundtot gemacht werden." Duzdars Aufgabengebiete in der österreichischen Bundesregierung sind Diversität, Öffentlicher Dienst und Digitalisierung. (ds)