Blockchain-Analysewerkzeuge werden bei Behörden zum Standard

Start-ups wie Chainalysis oder BlockSeer werten Bitcoin-Transaktionen aus, um Kriminellen auf die Schliche zu kommen. Die weichen auf anonymere Zahlungsmittel aus.

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Blockchain-Analysewerkzeuge werden bei Behörden zum Standard
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Im Bitcoin-Markt geht der Trend hin zu mehr Überwachung, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Warum sich Bitcoin-Verbrechen nicht mehr lohnen"). Behörden wie die US-Steuerbehörde, das FBI, die US-Börsenaufsicht SEC, die US-Drogenfahndung, die Einwanderungs- und Zollbehörde oder Europol setzen auf Technik von Start-ups, die eine genaue Untersuchung der Blockchain erlauben.

Die Firma Chainalysis kombiniert ihre Analyse mit anderen öffentlich verfügbaren Daten, um Nutzer anhand der eindeutigen Blockchain-Adressen aus Zahlen und Buchstaben zu identifizieren. Dann lässt sich darstellen, wie sie ihre Gelder hin und her verschieben. Die Technik kann beispielsweise auch verwendet werden, um zu überprüfen, an welcher Bitcoin-Börse Nutzer virtueller Spielehöllen ihre Bitcoins in Dollar konvertieren.

Die Behörden sind auch daran interessiert, wie Gelder in der Blockchain fließen, um zu bestimmen, ob Händler, die Bitcoin akzeptieren, ihre Einnahmen angeben und Steuern dafür abführen, sagt Danny Yang, Gründer von BlockSeer, einer weiteren Firma, die Blockchain-Analysewerkzeuge herstellt und den Staat bei Ermittlungen unterstützt.

Selbst Bitcoin-Börsen nutzen Chainalysis und Co. mittlerweile. In vielen Ländern müssen diese gesetzlich verschiedene Regeln einhalten, etwa die Identität der Kunden feststellen und sicherstellen, dass sie keine Geldwäsche vornehmen. Und eine Bitcoin-Börse bekommt auch kein Bankkonto, wenn sie nicht weiß, wer ihre Kunden sind. Hinzu kommt: Sobald die Regierung feststellt, dass Kriminelle eine Bitcoin-Börse nutzen, will diese selbst Informationen dazu haben, was bei ihr vorgeht, erklärt Yang.

Schlauere Verbrecher haben damit begonnen, besser geschützte Kryptowährungen zu nutzen. So meldete Chainalysis im September, dass einige der WannaCry-Verantwortlichen nun teilweise von Bitcoin auf Monero gewechselt seien. Die Bitcoin-Adressen waren auf der schwarzen Liste gelandet.

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(bsc)